2018 sei ein aussergewöhnliches Weinjahr, schwärmt Jean-Marc Amez-Droz, der Direktor des Branchenverbandes Swiss Wine Promotion. Speziell sei, dass die Winzer einerseits eine grosse Menge an Weintrauben ernten konnten, und diese andererseits von sehr guter Qualität seien.
Der lange, warme und trockene Sommer hat den Trauben gutgetan, bestätigt auch Peter Märki, der Geschäftsführer des Weinbauzentrums in Wädenswil. Vor allem Krankheitserreger und Schädlinge, wie zum Beispiel Pilze, hatten keine Chance: «Diese Pilzkrankheiten haben es nicht gerne, wenn es zu trocken ist. Dann können sie sich nicht ausbreiten.» Für die Gesundheit der Trauben sei es deshalb ein hervorragendes Jahr gewesen.
Typische Schweizer Frische fehlt
Das langanhaltende Sommerwetter hat dazu geführt, dass die Weintrauben mehr Zucker produzieren. Dies hat zur Folge, dass beim Wein der Alkoholanteil etwas höher ist.
Die Experten erwarten dieses Jahr sehr gehaltvolle und strukturierte Schweizer Weine. Der diesjährige Schweizer Wein dürfte deshalb südeuropäischen Weinen ähnlich sein, sagt Amez-Droz. Dafür fehle für einmal die den Schweizer Weinen typische Frische.
Klima hat Auswirkungen aufs Sortiment
Gleichzeitig stellt sich die Frage, was passiert, wenn es in Zukunft vermehrt heisse und trockene Sommer gegeben wird. Auf die Weinqualität würde sich ein solcher Klimawandel eigentlich positiv auswirken.
Mit der Zeit muss man sich sicher über die verschiedenen Sorten Gedanken machen.
Dennoch müssten die Schweizer Winzer in diesem Fall über die Bücher gehen, meint Märki: «Mit der Zeit muss man sich sicher über die verschiedenen Sorten Gedanken machen.» Diese sind dem Klima angepasst. Es sei deshalb vorstellbar, dass der Schweizer Traditionswein Riesling-Sylvaner dem Sauvignon Blanc weichen müsste. Noch ist das aber Zukunftsmusik. Momentan freuen sich die Schweizer Winzer über das erfolgreiche Weinjahr 2018.