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Kampf gegen Windmühlen: Schweizer Produkte werden im Ausland oft gefälscht
Aus HeuteMorgen vom 31.07.2019.
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Trotz Schweizer Fähnchen Wenn Schweiz draufsteht, aber nicht drin ist

Das Schweizer Kreuz und das Label «swissmade» sind gefragt, was oft Betrüger auf den Plan lockt. China bekämpft diese vorbildlich.

Die Schweiz ist berühmt für ihre Schokolade, das ist bekannt. Deshalb nennen auch Hersteller, die nichts mit der Schweiz zu tun haben, ihre Schokolade gerne «Swiss Chocolate», obwohl sie das nicht dürfen.

Die Herkunft Schweiz ist ein Qualitätsmerkmal, das weltweit geschätzt wird.
Autor: Urs FurrerChocosuisse

Im Schweizer Gesetz um die Markenregister ist genau geregelt, wer den Bezug zur Schweiz auf die Tafel schreiben darf. Dieser Schutz sei wichtig, sagt Urs Furrer, Direktor des Branchenverbands Chocosuisse: «Denn die Herkunft Schweiz ist ein Qualitätsmerkmal, das weltweit geschätzt wird.»

Die Schweiz als Qualitätssiegel findet man auch bei anderen Produkten, beispielsweise Uhren, Messer oder Käse. Für Swissness greifen die Konsumentinnen und Konsumenten tiefer in die Tasche, je nach Produkt bezahlen sie das Doppelte, wie Studien zeigen.

Käse-Berge mit einer Schweizer Fahne
Legende: Das Schweizer Kreuz gilt vielerorts als Qualitätssiegel. Keystone

Missbrauch bleibt oft im Dunkeln

Den Schweizer Produzenten entgeht bei Missbrauch der Swissness also Geld. Das Eidgenössische Institut für Geistiges Eigentum (IGE) hat im letzten Jahr darum bei 250 Produkten weltweit interveniert, weil ihre Hersteller die Produkte fälschlicherweise mit Schweizer Herkunft verkaufen wollten.

Bei der gefälschten Swissness gibt es eine riesige Dunkelziffer.
Autor: David StärkleInstitut für Geistiges Eigentum

Doch bei vielen Produkten komme man dem Missbrauch gar nicht erst auf die Spur, sagt David Stärkle vom IGE: «Bei der gefälschten Swissness gibt es eine riesige Dunkelziffer.»

Diese Dunkelziffer sei um ein Vielfaches höher als die bekannten Fälle. Trotz dem Kampf gegen Windmühlen ist für die Schweizer Produzenten die Intervention der Behörden im Ausland wichtig. Dank der Zusammenarbeit mit den dortigen Behörden wird wenigstens ein Teil des Missbrauchs verhindert.

China als Musterknabe

Ein gutes Beispiel dafür sei China. «Beispielsweise hat diese Zusammenarbeit in China dazu geführt, dass es heute in China wesentlich schwieriger ist, eine irreführende Marke mit Bezug zur Schweiz oder zu Schweizer Schokolade herbeizuführen», sagt Furrer.

Die Zahl der Interventionen bei Produkten in China ging insgesamt um die Hälfte auf 34 zurück. Das werten die Behörden als Erfolg, wohl wissend, dass der Kampf um Missbrauch einer ist, der wegen der hohen Dunkelziffer schwer zu gewinnen ist.

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