Aus Furcht vor einer Pleite der Ukraine fliehen Anleger in Scharen aus der Währung des Landes. So ist die ukrainische Währung Hrywnia gegenüber dem Dollar immer weniger wert: Obwohl die ukrainischen Leitzinsen angehoben wurden, sprang der Kurs des US-Dollar um 44 Prozent auf ein Rekordhoch von 24,10 Hrywnia.
Zuvor hatte die ukrainische Notenbank ihren Kampf gegen die Abwertung der eigenen Währung weitgehend aufgegeben. Der Grund: die schwindende Summe von Fremdwährungen, welche die Notenbank hält. Stattdessen hob sie den zentralen Zinssatz um 5,5 Prozentpunkte auf 19,5 Prozent an.
Geld für fünf Wochen
Die Währungsreserven der Ukraine waren zum Jahresende auf 7,5 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen. Mit dieser Summe können die Importe für einen Zeitraum von gerade einmal fünf Wochen finanziert werden.
Die Wirtschaftskrise wird durch die Kämpfe im Osten des Landes immer mehr verschärft. Der Ukraine fehlt es an Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. «Auf dem Markt herrscht wegen der anhaltenden Kämpfe weiter Panik», sagte Zentralbankchefin Valeria Gontarewa. Sie erklärte zudem, die Notenbank habe sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf einen Ausbau von Hilfen des Fonds verständigt.
Spekulanten gegen die Ukraine
Die Spekulationen auf einen finanziellen Kollaps der Ukraine spiegelten sich auch am Markt für Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) wider. Die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets ukrainischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich deutlich, wie Zahlen des Datenanbieters Markit zeigen. Von einem Tag zum nächsten stieg der Preis von 2,69 Millionen Dollar auf 2,817 Millionen Dollar. Das ist der höchste Stand seit fast sechs Jahren.