Der Schweizer Telekomkonzern Swisscom ernennt Urs Schaeppi definitiv zum neuen Chef des Unternehmens. Der 53-jährige Berner hatte bereits zuvor das Schweizer Geschäft geleitet. Nachdem Selbstmord von Carsten Schloter im Juli übernahm er zudem die interimsmässige Leitung des Konzerns.
«Urs Schaeppi hat profunde Kenntnisse der ganzen Branche und von Swisscom und verfügt über einen ausgezeichneten Leistungsausweis», erklärte Verwaltungsratspräsident Hansueli Loosli in einem Communiqué. Schaeppi arbeitet seit 15 Jahren bei der Swisscom, seit 2007 als Leiter des Grosskundenbereichs.
«Er ist umsetzungsstark und kann die Kontinuität im Unternehmen sicherstellen. Wir sind überzeugt, dass Urs Schaeppi unser Unternehmen in eine erfolgreiche Zukunft führen wird», erklärte Loosli.
Zurück zur alten Struktur
Mit der Ernennung von Schaeppi wird die Swisscom-Konzernstruktur vereinfacht. Auffälligste Änderung ist dabei, dass die Ebene «Swisscom Schweiz» organisatorisch wieder aufgehoben wird. Die Gruppe kehrt damit in gewissem Sinne zur 'alten' Struktur zurück.
Veränderungen ergeben sich aber auch im Bereich der Geschäftskunden. Hier wird ein neuer Geschäftsbereich Enterprise Customers geschaffen, in dem die Swisscom ihre Aktivitäten bei Grossunternehmen und IT Services bündelt. Ebenfalls neu ist der Geschäftsbereich IT, Network & Innovation, der für den Betrieb aller IT-Systeme zuständig ist. Vor allem hier will Schaeppi neue Akzente setzen.
Wachstumsmarkt IT
Nebst der klassischen Telekom- sind auch immer mehr Informatikdienstleistungen gefragt. Dieser Geschäftsbereich soll nun forciert werden, sagt SRF-Wirtschaftsredaktor Charles Liebherr. Sichere Cloud-Lösungen zur Datenspeicherung könnte die Swisscom auch ausländischen Kunden anbieten.
Zahlen sind im Soll
In den ersten neun Monaten 2013 bekam das Unternehmen die schärfere Konkurrenz zu spüren. Der Reingewinn sank um 6,1 Prozent auf 1,27 Milliarden Franken, teilte der Marktführer mit.
Der Nettoumsatz lag mit 8,46 Milliarden Franken praktisch auf dem Vorjahresniveau. Swisscom bekräftigte die Jahresprognose. Der Umsatz soll auch dank Zukäufen mehr als 11,4 Milliarden Franken erreichen und der Betriebsgewinn auf Stufe Ebitda mindestens 4,25 Milliarden Franken.