US-Präsident Donald Trump droht Mexiko mit Strafzöllen auf alle Importe, weil der südliche Nachbar angeblich zu wenig gegen Migration tut. «Mexiko hat die Vereinigten Staaten über Jahrzehnte ausgenutzt», meint Trump. Das wirft einen Schatten auf die Autoindustrie, die in Mexiko fest verankert ist.
Nissan, Volkswagen und Toyota produzieren in Mexiko hunderttausende Autos. Das Land ist ein strategischer Knotenpunkt: Der Grosskunde USA ist gleich nebenan, die Zulieferketten sind etabliert, die Löhne niedrig und Mexiko hat mit mehr als 40 Ländern ein Freihandelsabkommen.
Die möglichen Strafzölle beschäftigen die Autohersteller in Mexiko. Toyota rechnet gar mit Kosten von bis zu einer Milliarde. Indirekt könnte sich das auch auf die Schweizer Industrie auswirken.
Auswirkungen für die Industrie
«Unsere Industrie liefert Maschinen in die ganze Welt und auch nach Mexiko», sagt Jean-Philippe Kohl, Vizedirektor von Swissmem. Mit diesen Maschinen würden Teile für die mexikanischen Zulieferer gefertigt, sagt Kohl. Wenn diese Zulieferer wegen den Strafzöllen weniger Teile in die USA liefern, «dann brauchen sie auch weniger Schweizer Maschinen. Darum werden wir über kurz oder lang Trumps Importzölle auch spüren.»
Die grossen Schweizer Automobilzulieferer berichten auf Anfrage, dass sie die Entwicklung beobachten. Sie würden sich jedoch hauptsächlich an ihren Kunden, den Automobilbauern, orientieren. Wenn sich also Produktionsstandorte aufgrund der Zollpolitik verlagern würden, dann wäre man mit den bereits existierenden Werken in den USA gut gerüstet.
Mexiko sucht Lösung
Aus Sicht der mexikanischen Regierung wären die angedrohten Strafzölle kontraproduktiv, darum will sie die angedrohten Strafzölle vom Tisch bekommen. US-Aussenminister Mike Pompeo und sein mexikanischer Kollege Marcelo Ebrard trafen sich am Mittwoch in Washington, um eine Lösung zu finden.