Das Wachstum in China ist im vergangenen Jahr auf unter 7 Prozent gefallen. Das ist der niedrigste Zuwachs seit 25 Jahren, wie das Statistikamt in Peking mitteilte. Im vierten Quartal sei die zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt sogar nur noch um 6,8 Prozent gewachsen.
Die Entwicklung im vergangenen Jahr lag damit am unteren Ende der Vorgabe der Regierung von «rund 7 Prozent». Im Vorjahr war die Wirtschaft noch um 7,3 Prozent gewachsen.
«Neue Normalität»
Trotz des geringeren Wachstums und der Turbulenzen an Chinas Aktienmärkten hält Chinas Staats- und Parteichef die langfristigen Grundlagen der chinesischen Wirtschaft für tragfähig. In der «neuen Normalität» mässige sich das Wachstum, so dass die Wirtschaft strukturell angepasst und die Triebkräfte verlagert werden müssten, sagte Xi Jinping vor der Bekanntgabe der Zahlen für 2015.
Die Wirtschaft müsse sich stärker auf heimischen Konsum, den Dienstleistungssektor und Innovation stützen, so Xi Jinping. Kurzfristig müsse das Wachstum «stabilisiert» werden.
Experten erwarten weiteren Rückgang
Angesichts der wachsenden Schuldenlast, einer Immobilienblase und Überkapazitäten erwarten Experten im laufenden Jahr jedoch einen weiteren Rückgang des Wachstums in China. Viele ziehen auch die offiziellen Zahlen in Zweifel und gehen von lediglich 4 bis 6 Prozent Wachstum aus.
Die schlechten Aussichten für China, das in den vergangenen Jahren zu rund einem Drittel zum globalen Wachstum beigetragen hat, haben in den vergangenen Wochen zu heftigen Turbulenzen an den internationalen Aktienmärkten geführt.