Die Grossbank UBS hält den Kantonen alle zwei Jahre den Spiegel vor. Das Resultat ist dieses Jahr wenig überraschend: Zug führt punkto Wettbewerbsfähigkeit erneut die Rangliste an, vor Zürich und Basel. Graubünden, Wallis und Jura sind die Schlusslichter.
Zuviel Aktivismus
Um die Situation zu verbessern brauche es mehr Innovation, sagen die Studienautoren. Die Kantone haben denn auch neue Instrumente eingeführt: Coachings, Wissens- und Technologietransfer, Technoparks und Innovationspreise. Doch die Autoren zeigen sich skeptisch, ob dieser «Aktivismus» tatsächlich etwas bringt: «Innovation ist nur langfristig zu fördern», sagt Studienleiter Elias Hafner. Diese Innovationsförderinstrumente kosteten viel, ohne dass ihre Wirkung eindeutig messbar sei.
Gewinn mit Innovationen
Entscheidend für eine gute Innovation sei ein Produkt, das irgendwann Gewinn abwerfe, sagt Hafner weiter. Doch da habe die Schweiz seit Jahren ein Problem. Gerade die Schweizer Spitzenreiter – wie Basel-Stadt – die im weltweiten Vergleich sehr wettbewerbsfähig seien, könnten ihre Innovationskraft kaum mehr in zusätzliche wirtschaftliche Produktivität umwandeln.
Am meisten Wirkung zeigen Bildung und Steuerpolitik.
Damit eine Idee aus einer Hochschule in der Produktionshalle einer Firma umgesetzt werden kann – brauche es nicht neue Förderinstrumente, sondern gute Rahmenbedingungen: tiefe Steuern und hohes Bildungsniveau. Doch das ist einfacher gesagt, als getan, wie die aktuelle politische Situation zeigt. Gegen die beschlossene Unternehmenssteuerreform III hat die SP das Referendum angekündigt, wegen möglicherweise hoher Steuerausfälle. Im Bildungsbereich haben viele Kantone teils einschneidende Sparmassnahmen beschlossen.
Es ist für die Kantone wohl einfacher und öffentlichkeitswirksamer zum Beispiel einen neuen Technopark zu eröffnen, als die Steuern so zu senken, dass es keine Ausfälle gibt. Oder das Bildungswesen zu verbessern, ohne mehr Geld auszugeben. Dass beides sehr schwierig ist bestätigt der neue Wettbewerbsindikator der Schweizer Kantone indirekt – indem er dazu nichts sagt.