Drei Monate lang war der Zoo Zürich wegen der Corona-Pandemie geschlossen. Und Alex Rübel war nach fast 30 Jahren als Zoo-Direktor so gefordert, wie er es sich nicht hätte vorstellen können. Zum Abschluss seiner Zeit im Zoo Zürich – Ende Monat geht Rübel in Pension – blickt der gebürtige Stadtzürcher als «Regionaljournal Wochengast» auf die ersten Tage nach der Wiederöffnung und die grossen Veränderungen im Umgang mit Zoo-Tieren zurück und sagt, was er sich von seinem Nachfolger wünscht.
SRF News: Wir treffen uns hier im Zoo bei der Bärenanlage. Weshalb gerade hier?
Alex Rübel: Es war (1995) die erste Anlage, die wir als Biotop realisierten, das der eigentlichen Umgebung der Tiere entspricht. Wir haben uns von Spezialisten beraten lassen und haben berücksichtigt, was die Bären brauchen. Gleichzeitig wollten wir auch die Menschen einbeziehen, damit sie den Bären auf Augenhöhe begegnen können. Es war der Start zur neuen Landschaftsgestaltung im Zoo.
Früher sahen die Zoos ganz anders aus. Was sind nun die grossen Unterschiede?
Wir versuchten einen tiergerechten Zoo zu machen, der aber die Leute auch sensibilisiert für die Anliegen der Natur.
Schon zu Beginn ihrer Zeit als Zoodirektor hatten sie einen Plan gemacht und zehn neue Anlagen für die Tiere vorgeschlagen. Alle konnten sie nun realisieren. Haben sie wirklich alles erreicht?
Ich habe tatsächlich viel erreicht. Ich hatte aber auch eine grosse Unterstützung. Es war viel A rbeit, machte jedoch auch grosse Freude. Ich habe den schönsten Job auf dieser Welt.
Inzwischen sind wir in der Masoalahalle, welche den Urwald in Madagaskar abbildet. Weshalb ist dieses Projekt so wichtig?
Wir unterstützen mit dem Umsatz, den wir hier machen, die Menschen in Madagaskar. Wir bauen Schulen und wir zeigen den Menschen, wie sie leben können, ohne den Urwald abzuholen. Wir sensibilisieren einerseits die Menschen in Zürich für die Natur, tragen aber in Madagaskar auch etwas zum Erhalt der Wildnis bei.
Das Gespräch führte Hans-Peter Künzi.em>