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Dominique Rudin zeigt die Entwicklung von Freiräumen in Basel der letzten Jahre
Aus Regionaljournal Basel Baselland vom 06.04.2018.
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Wochengast «Basel hatte einige Jahre lang Pioniercharakter»

68er-Bewegung, Alte Stadtgärtnerei, Schlotterbeck, NT-Areal: Der Basler Historiker Dominique Rudin (40) hat eine Ausstellung über all diese Freiräume mitgestaltet.

In der Ausstellung «68–88–18» in der Webergasse 34 in Basel steht das Thema «Freiräume» im Fokus. Statt Exponaten aus den letzten Jahren, setzt die Ausstellung ausschliesslich auf Filmbeiträge. Diese zu finden, sei teilweise sehr schwierig gewesen, sagt Dominique Rudin. «Das Schweizer Fernsehen hat ein grosses Archiv, darauf konnten wir zurückgreifen».

Trotzdem sei es ein bewusster Entscheid gewesen, nur auf audiovisuelle Quellen zu setzen. «Mit der 68er-Bewegung wurde das Fernsehen zum neuen Leitmedium. Man trat in ein televisionäres Zeitalter ein, immer mehr Leute kauften sich damals einen Fernseher.» Da diese Entwicklung gerade den Beginn des Ausstellungszeitraums markiere, habe sich der Fokus auf audiovisuelle Medien angeboten.

Strassenschlacht-ähnliche Szene an einer Demonstration im Jahre 1989.
Legende: Demonstration - ein Jahr nach der Räumung der Alten Stadtgärtnerei. Keystone

Der Titel der Ausstellung «68–88–18» nimmt Bezug auf die Räumung der Alten Stadtgärtnerei in Basel im Jahr 1988. Für Dominique Rudin war dies ein Wendepunkt in der Entwicklung von Freiräumen. «Ab diesem Jahr wurden in Basel immer häufiger Lösungen gemeinsam mit den Grundbesitzern gesucht. Die Freiräume wurden also nicht mehr gewaltsam erkämpft, sondern legal mit den Akteuren vereinbart.»

Dieser Übergang von konfrontativ erkämpften Freiräumen markiere in der Geschichte der Freiräume in Basel einen Wendepunkt. «Die konfrontativ erkämpften Freiräume fanden keine Mehrheit, deshalb hatte man den Mut, neue Wege zu gehen.» Gemeinsam mit privaten Akteuren sei man so zu Lösungen gekommen.

Vorzeigebeispiel ist der Hafen

Beispiele für solche Lösungen war die Zwischennutzung in der ehemaligen Schlotterbeck-Garage, die der damaligen Volksbank gehörte. Oder später das NT-Areal, das zeitweise als grösste Zwischennutzung Europas galt. «Da hatte Basel einige Jahre lang Pioniercharakter.»

In der heutigen Zeit gebe es immer noch politisch-anarchistisch motivierte Besetzungen, um Freiräume zu schaffen. Jedoch sei viel häufiger zu beobachten, dass grosse Arealbesitzer Flächen zur Zwischennutzung anbieten und ermöglichen. Hier nennt Rudin als Beispiel den Basler Hafen.

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