Vor 100 Jahren wurde er eingeweiht, jetzt lässt er sich feiern: der Badische Bahnhof in Basel. Als einziger Bahnhof der Welt steht er nicht im Land zu dem er eigentlich gehört: das Gebiet rundherum liegt auf Schweizer Boden.
«Gegenüber den Franzosen konkurrenzfähig bleiben»
Der Basler Historiker und Eisenbahn-Fan Oswald Inglin weiss warum, wie er dem «Regionaljournal Basel» von Radio SRF auf einem Rundgang erzählt: «Die Deutschen wollten gegenüber den Franzosen, die bereits eine direkte Verbindung entlang dem Rhein nach Basel hatten, konkurrenzfähig bleiben.» So entstand der Bahnhof eben an der Grenze, aber auf Schweizer Gebiet, allerdings zuerst bei der heutigen Messe, 1913 dann am heutigen Ort.
Probleme brachte das dann ab 1933: ab dann wehte die Hakenkreuz-Fahne an gewissen Tagen über dem Bahnhofs-Turm, was die Basler Linken in Rage brachte. Und im Zweiten Weltkrieg bauten die Nazis den Bahnhof zu einer Art Spionage-Nest aus. Die Angst der Schweizer Armeespitzen und der Regierung, via Badischen Bahnhof von der Wehrmacht infiltriert zu werden, war gross.
Heute liegt der Badische Bahnhof ein wenig an der Peripherie der Stadt und ist vielen Baslerinnen und Baslern, sofern sie nicht per Zug nach Deutschland reisen, nicht mehr so im Bewusstsein. Das findet Oswald Inglin schade: «Der Bahnhof ist nicht nur architektonisch spannend sondern auch ein Ort von Geschichte und Geschichten.»