Seit über 20 Jahren ist Karin Rykart als Politikerin tätig. Vor rund einem Jahr schaffte die damalige Gemeinderätin den Sprung in den Stadtrat. Damit eroberte sie für die Grünen den zweiten Stadtratssitz zurück. Im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» spricht die Soziologin über ihr erstes Jahr als Zürcher Stadträtin, über ihren ersten 1. Mai als Polizeivorsteherin und über die Krawalle an der Zürcher Seepromenade am Osterwochenende.
SRF News: Karin Rykart, Sie sind seit einem Jahr Zürichs Sicherheitsvorsteherin. Was war ihr prägendstes Erlebnis seither?
Karin Rykart: Sehr speziell war der Start. Man ist von einem Tag auf den anderen im Amt, leitet Sitzungen. Und dabei kennt man die Leute und die Themen noch gar nicht. Aber die Erwartungen sind so, dass man diese Aufgaben gleich umsetzt. Das war doch aussergewöhnlich, wobei ich sagen muss, dass die Mitarbeiter in der Verwaltung mir sehr dabei geholfen haben.
Sie haben ihren ersten 1. Mai als Sicherheitsvorsteherin bewältigt. Früher waren Sie im Demonstrationszug, dieses Jahr als Polizeivorsteherin nicht. Wie fühlt es sich ein 1. Mai auf der anderen Seite an?
Früher marschierte ich tatsächlich mit Freunden und Familien am Umzug mit, dieses Jahr aber war ich im Führungsraum der Polizei. Dort konnte ich hautnah miterleben, wie die Sicherheit beim Anlass gewährleistet wird. Das war hochinteressant und beeindruckend, wenn man sieht, wie professionell die Polizei vorbereitet ist und handelt.
Am 1. Mai blieb es einigermassen friedlich, nicht so am Osterwochenende. Da brannten an der Zürcher Seepromenade Container, Polizisten wurden attackiert – nicht zum ersten Mal. Muss man sich daran gewöhnen?
Nein. Ich will nicht, dass man sich daran gewöhnt. Ich glaube, wir müssen diese Problematik genau beobachten und Massnahmen treffen. Es wurden bereits erste Massnahmen getroffen. Die Polizei-Präsenz wurde verstärkt, die Beleuchtung ausgebaut. Trotzdem: Wir sind permanent daran, die Situation zu analysieren und weitere Massnahmen zu prüfen.
Das ganze Interview mit Karin Rykart finden Sie als Audiofile in diesem Artikel. Das Gespräch führte Pascal Kaiser.