Diplomatisch gibt sich der Generaldirektor der Schweizer Salinen auf die Frage, ob er eher salziges oder süsses Essen bevorzuge. Er möge Dessert, aber Salziges sei auch lecker. Und schnell schafft er die Verbindung zwischen Essen und seiner Arbeit bei den Salinen:
Fürs Essen gilt dasselbe wie für den Winterdienst: So viel wie nötig, so wenig wie möglich.
Urs Hofmeier beschäftigt zurzeit aber nicht das Essen, sondern die Muttenzer Rütihard. Die Schweizer Salinen wollen im Naherholungsgebiet ab 2025 Salz abbauen. Doch es regt sich Widerstand. Man sei vor allem von der Heftigkeit und dem Zeitpunkt des Widerstands überrascht worden, sagt Urs Hofmeier.
Wir nehmen die Anliegen ernst und suchen den Dialog.
Aufgrund des Widerstands haben die Salinen die Testbohrungen fürs erste gestoppt. Aufgegeben habe man das Gebiet aber nicht, sagt Hofmeier. Im Gegenteil, die Rütihard sei enorm wichtig für die Salzversorgung der nächsten Jahre. 300 Meter unter der Erde hat es dort nämlich 4,5 Millionen Tonnen Salz. Diese Menge reicht für die nächsten zehn Jahre.
Die Gegner der Bohrungen scheinen kompromisslos. Sie wollen ihr Naherholungsgebiet nicht hergeben und verschandeln lassen. Hofmeier meint, dass man am Ende nur einen Dohlendecken von einem Meter Durchmesser sehen würde. Sagt aber auch, dass die Eingriffe während der Bauphase hör- und sichtbar seien:
Es ist ähnlich, wie wenn in der Stadt Leitungen verlegt werden.
Die Salinen seien auf die Bohrungen in der Rütihard angewiesen, auch wenn es in der Schweiz noch andere Gebiete mit reichem Salzvorkommen hat. In der Ajoie zum Beispiel. Nachteil der Ajoie: Das Salz ist 1000 Meter unter der Erde, was das Ausschwemmen teuer macht. Ausserdem würde die Planung einen Vorlauf von 10 bis 20 Jahre benötigen, sagt Hofmeier.
Widerstand spüren Hofmeier und die Schweizer Salinen jedoch nicht nur von Seiten der Muttenzer. In der ganzen Schweiz sind in letzter Zeit Stimmen lauter geworden, die die Abschaffung des Salzmonopols fordern.