Vier Wölfe sind dieses Jahr im Strassenverkehr schon getötet worden. Die Bündner Jagdbehörde hat mehrere Erklärungen: Die Wolfsrudel queren einerseits stark befahrene Strassen. Andererseits seien die Wölfe für Wild-Warnanlagen oft zu schnell unterwegs.
Viel Verkehr
Zwei der getöteten Wölfe wurden auf der Strecke zwischen Tamins und Flims überfahren. Diese stark befahrene Strasse ist im Streifgebiet des Calandarudels.
Warnanlage nützt nur bedingt
Eigentlich gibt es auf der Strecke zwischen Tamins und Flims eine Wildwarnanlage. Der Wolf sei im Vergleich zu anderem Wild relativ schnell unterwegs, sagt der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint.
Wenn der Wolf zügig geht, dann ist die Reaktionszeit für die Autofahrer sehr klein.
Die Wildwarnanlage leuchtet auf, wenn Tiere in der Nähe der Strasse sind. Die Autofahrer werden so gewarnt. Bei den Wölfen scheint diese Anlage nur bedingt zu funktionieren, sagt der Bündner Jagdinspektor Adrian Arquint. «Rehe und Hirsche sind langsamer unterwegs.» Sie bleiben zudem eher noch neben der Strasse stehen als ein Wolf.
Wenn die Anlage wegen eines Wolfs anfange zu leuchten, sei der Wolf möglicherweise schon fast auf der Fahrbahn.
Ständige Verbesserung der Technik
«Die Technik der Wild-Warnanlagen wird ständig verbessert», sagt Arquint. «Die besagte Strecke wird nächstens ausgebaut», so Arquint. Dann werde auch die Wild-Warnanlage wieder überprüft und falls nötig angepasst.
865 Wildunfälle
Aber – auch bei verbesserter Technik – bei so vielen Wildtieren im Kanton und einem engen Strassennetz, sei das Risiko für Wildunfälle relativ hoch, so Arquint weiter. Auf den Bündner Strassen hat es im letzten Jahr 865 Wildunfälle gegeben, das zeigt die Unfallstatistik der Kantonspolizei.