Seit einiger Zeit ist in der Gantrischregion ein Wolfspaar unterwegs. Zieht es auch noch Junge auf, hat die Schweiz bald ihr viertes Wolfsrudel – neben denen im Graubünden (Calanda), im Tessin (Morobbia) und im Wallis (Augstbordregion).
Rund 200 Interessierte fanden sich in der Mehrzweckhalle in Schwarzenburg ein. Geduldig lauschten sie den Ausführungen der vier Redner; woher kommt der Wolf, wie bewegt er sich, wie schützt man seine Schafe am besten. Nicht wenige schienen aber vor allem gekommen zu sein, um Frust abzulassen.
Frust gegenüber dem Wolf, ...
Man muss nicht nur den Wolf schützen, sondern auch unsere Tiere!
Frust gegenüber den Wolfsbefürwortern, ...
Warum werden wir von Wolfsbefürwortern immer als Sauhunde dargestellt?
Frust gegenüber Herdenschutzhunden, ...
Warum müssen diese Hunde immer auf Wanderer los?
Frust gegenüber den Kritikern von Herdenschutzhunden.
Soll der Hund eure Viecher schützen, oder der Wolf sie fressen?
Gut 30 Wortmeldungen sorgten dafür, dass der Informationsabend satte zwei Stunden und 22 Minuten dauerte. Und der Berner Jagdinspektor Niklaus Blatter schliesslich gegenüber dem Regionaljournal bilanzierte: «Natürlich sind die Fronten verhärtet. Aber wenn man sachlich argumentiert, kann man der Diskussion viel dieser Emotionalität nehmen.»
In Schwarzenburg war an diesem Mittwochabend davon noch reichlich wenig zu spüren.
(Regionaljournal Bern Freiburg Wallis, 6:32 Uhr)