Zürich ist für den Zirkus Knie ein spezieller Gastspielort. Einerseits, weil er hier einen ganzen Monat weilt. Andererseits, weil der Aufbau komplizierter ist als anderswo und daher länger dauert. Der Sechseläutenplatz mit seinem wertvollen Valser Quarzit muss geschützt werden, die Zufahrten auf den Platz sind enger.
Acht Stunden reichen normalerweise für den Zeltaufbau. In Zürich braucht es zweieinhalb Tage, bis alles für die Vorstellung bereit ist. Und dieses Jahr musste die Aufbau-Truppe eine Nachtschicht einlegen, weil auf dem Platz vorher noch der Tag der Arbeit gefeiert wurde.
Es ist das erste Mal, das der Zirkus Knie mit seinem neuen Zelt in Zürich gastiert. Kostenpunkt: 250’000 Franken. Es wurde per Crowdfunding finanziert.
Das Châpiteau wird von zwei Rundbögen gehalten. Dafür braucht es im Innern keine Masten mehr. Das Publikum hat von jedem Sitz aus freie Sicht auf die Manege.
33 Mal wird das Zelt während der Tournee auf- und abgebaut. Die Knie's haben zwei Garnituren dieser Rundbögen. Während die Konstruktion am jeweiligen Spielort noch steht, kann am nächsten Spielort schon der Aufbau beginnen.
Wenn das Zelt steht, geht es mit der «Inneneinrichtung» weiter: Bestuhlung (das Zelt fasst 2340 Plätze), Eingänge, Treppen. Die Beleuchtung wird installiert, die Ställe eingerichtet. Die Zirkustiere beziehen ihr temporäres Zuhause auf dem Sechseläutenplatz erst am Freitag. Für ihre Weiden sowie für die Wohnwagen der Artisten, der Angestellten und der Familie hat es keinen Platz. Das alles befindet sich am Fusse des Üetlibergs, im Albisgüetli.
Der Knie in Zürich ist jedes Jahr ein Publikumsmagnet. Nicht nur der Aufbau lockt Publikum an. Fast die Hälfte der Vorführungen sind bereits ausverkauft. Und schon jetzt sind an drei Montagabenden Zusatzvorstellungen anberaumt.