Fünf Journalistinnen und Journalisten und der Chefredaktor sitzen im Sitzungsraum an der Maihofstrasse, im Gebäude der Redaktion der Luzerner Zeitung. Sie gehen noch einmal die Ausgabe vom vergangenen Sonntag durch und machen sich dann an die Planung der aktuellen Ausgabe. Der letzten, die erscheinen wird. Nächste Woche ist die «Zentralschweiz am Sonntag» nach fast elf Jahren Geschichte.
Der Entscheid war aus wirtschaftlichen Gründen gefallen, zu stark gingen die Einnahmen im Inserategeschäft zurück. Doch am Redaktionstisch ist kaum etwas davon zu spüren, die inhaltlichen Fragen stehen im Vordergrund. Natürlich gehe etwas vorbei, was man lieb gewonnen habe, sagt Sasa Rasic, Leiter der Zentralschweiz am Sonntag. Doch er sei gefasst:
Es ist halt ein Prozess, bei dem man schon länger weiss, was Sache ist.
Die Einstellung werde in der letzten Ausgabe auch nicht mehr gross thematisiert. Immerhin aber soviel: Es wird einen Rückblick auf verschiedene Geschichten der letzten 11 Jahre geben. Sasa Rasic ist stolz auf «seine» Zeitung: «Wir haben Geschichten gemacht, die etwas mehr Geduld brauchen, die heikel sind. Und wir haben Partei ergriffen für die Leute und zu ihnen geschaut.»
Auch Chefredaktor Jerôme Martinu bedauert, dass es die «Zentralschweiz am Sonntag» nicht mehr geben wird. Aber er stellt in Aussicht, dass die Zeitung künftig in der Samstagsausgabe mehr bieten werde: «Am Samstag soll die Zeitung Lesestoff für das ganze Wochenende bieten.»