Seit letztem Dezember arbeitet Li Chunlei als Skilehrer in Engelberg (OW), seither konnte er gerade einmal fünf chinesische Touristengruppen betreuen. Während der restlichen Zeit half er rund um die Bergbahnen aus, zum Beispiel beim Snowtubing. Seinen Lohn teilen sich die Titlis Bergbahnen, Engelberg Tourismus und die Skischule.
Investition in die Zukunft
Obwohl Li Chunlei alles andere als ausgelastet ist, ist man in Engelberg von dieser Investition überzeugt. «Wir glauben an den chinesischen Markt und sind sicher, dass es sich in ein paar Jahren auch finanziell lohnen wird, einen chinesischen Skilehrer anzustellen», sagt Peter Reinle von den Titlis Bergbahnen.
Tourismusexperte Urs Wagenseil begrüsst diese Massnahme, gibt aber zu bedenken: «Ein Skilehrer alleine reicht nicht.» Es brauche auch andere Angebote, die auf diese Gäste zugeschnitten sind, etwa Hotels und Gastronomie. Hoffnungen setzen die Bergbahnen ins Hotel «Europäischer Hof», das ein chinesischer Investor für rund 100 Millionen Franken in ein Luxushotel umbaut. Ausserdem kocht im Titlis Bergrestaurant bereits jetzt ein chinesischer Koch für die weitgereisten Gäste.
Längere Aufenthaltsdauer
Die Zahl der chinesischen Touristen hat sich in Engelberg in den letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt. Bisher bleiben die Touristen aber im Durchschnitt nur eine Nacht und mit Tagestouristen lässt sich wenig Geld verdienen. Bei den Bergbahnen hofft man deshalb, dass dank dieser Massnahmen die chinesischen Touristen in ein paar Jahren auch für längere Ferien nach Engelberg reisen.