Als Bub mit Wohnort in der Radsporthochburg Roggliswil und als Neffe des ehemaligen Strassenradprofis Guido Winterberg war für Lukas Winterberg von Anfang an klar, welche Sportart ihm in die Wiege gelegt worden war. Mit sieben Jahren bestritt er seine ersten Velorennen.
Vorbild war damals nicht etwa Onkel Guido Winterberg, sondern der Gersauer Oscar Camenzind. «Als Camenzind 1998 Weltmeister wurde, fieberte ich mit», so Lukas Winterberg und gibt zu: «Dass mein Onkel in den Achtzigerjahren ebenfalls ein bekannter Strassenprofi gewesen war, nahm ich als Bub noch nicht so wahr.»
Er selbst entdeckte mit 15 Jahren die Disziplin Radquer für sich. Noch heute fühlt er sich getrieben, sobald er im Gelände fährt und es richtig dreckig wird. Winterberg nennt das Gefühl eine Art «Unsterblichkeit auf dem Dreck». Seinem Sport ordnet er praktisch alles unter. So arbeitet er in seinem angestammten Beruf als Zimmermann noch zu einem Pensum von 60 Prozent.
Im Radquer entscheidend sind eine gute Lauf- und Fahrtechnik auf jedem Untergrund sowie die Fähigkeit, eine Stunde lang auf höchster Intensität Topleistungen zu erbringen. «Es gibt keinen Moment der Erholung im Rennen.» An den Radquer-Schweizermeisterschaften in Dagmersellen startete er als Lokalmatatdor mit Aussenseiterchancen und belegte am Ende den fünften Rang. Neuer Schweizermeister wurde Lars Forster (BMC Racing Team).