SP und Grüne wollten den Motorbootshafen bei der «Ufschötti» als weiteren Standort für den Bau der Salle Modulable vors Volk bringen, wenn im Herbst über den Projektierungskredit und den Baurechtsvertrag für die neue Theaterinfrastruktur abgestimmt wird. Die linken Parteien sind davon überzeugt, dass das Inseli ein ungeeigneter Standort für das Bauvorhaben ist. «Es zeichnet sich ab, dass das Inseli bei einer Abstimmung einen schweren Stand haben wird», sagte etwa Simon Roth (SP) während der Debatte im Grossen Stadtrat.
Bedingungen müssen erfüllt werden
Der Stadtrat und die bürgerliche Mehrheit im Rat lehnte das dringliche Postulat ab. Der vorgegebene Zeitplan könne nicht eingehalten werden, wenn jetzt ein weiterer Standort ins Spiel gebracht werde. Die 80 Millionen Franken des verstorbenen Mäzens Christoph Engelhorn fliessen aber nur dann, wenn verschiedene Bedingungen erfüllt werden. Dazu gehört unter anderen das Einhalten des vereinbarten Zeitplans.
Keine Erpressung
Der Präsident der Stiftung Salle Modulable, Hubert Achermann, ist froh, dass das Parlament den Vorstoss ablehnte. Er verfolgte die Diskussion im Rat persönlich. «Als Gast musste ich aufs Maul sitzen, obwohl ich einige Aussagen gerne korrigiert hätte.» Achermann verteidigt den Standort Inseli. Dieser Standort sei nicht vom Geldgeber vorgegeben worden, sondern durch die Evaluation der Stadt als eindeutig bester hervorgegangen. «Es kann wirklich nicht von Erpressung gesprochen werden», sagt Achermann.
Für den Präsidenten der Stiftung Salle Modulable ist klar, dass der politische Prozess eingehalten wird. Es sei aber auch klar, dass der Trust, der das Geld für den Theaterbau zur Verfügung stelle, an gewisse Regeln gebunden sei. Das Geld stehe für die Umsetzung der Vision Salle Modulable bereit. «Die abgespeckte Version eines Theaterneubaus kann vom Trust dagegen nicht finanziert werden.»
BDP lässt Initiative fallen
Inzwischen wurde auch bekannt, dass die BDP Stadt Luzern auf ihre Initiative «Rettet unsere Oasen 'Inseli und Ufschötti' - Nein zum Salle Modulable» verzichtet. Die Partei befürchtet, dass die Stimmberechtigten bei zu vielen Vorlagen zum Thema verwirrt sein könnten. Zu viele Geschäfte zum Salle Modulabe könnten zu einem Ja für das Projekt führen, fürchtet die BDP. Deshalb werde die Partei ihre Kräfte für die Gegenkampagne fokussieren. Sie suche dazu das Gespräch mit anderen Partnern, die gegen den Salle Modulable sind.