Die Milchpreise in der Schweiz seien abhängig vom Geschehen auf den internationalen Milchmärkten, hiess es an der Delegiertenversammlung der Zentralschweizer Milchproduzenten (ZMP) in Sempach.
Seit Anfang Jahr seien die Preise, die die Bauern für einen Liter Milch erhalten, eingebrochen, sagt ZMP-Geschäftsführer Pirmin Furrer.
Frankenstärke wirkt sich negativ aus
«Die Aufhebung des Mindestkurses gegenüber dem Euro durch die Schweizerische Nationalbank hat die Milchpreissituation in unserem Land verschärft», sagt Furrer weiter. Die Milchpreise seien während dieser Zeit um rund 10 Prozen gesunken. Viele Milchproduzenten würden zudem aufgrund der neuen Agrarpolitik tiefere Direktzahlungen erhalten.
Trotz der Rekordmilchproduktion und des Preisrutsches gegen Ende Jahr konnten die Zentralschweizer Milchbauern aber 2014 von einem überdurchschnittlichen Milchpreis profitieren.
Ausstieg aus der Milchproduktion
Weil der Ertrag nicht mehr stimme, überlegen sich immer mehr Milchbauern, auf andere Produktionszweige umzustellen und statt Milch Geflügel zu produzieren.
Eine Umstellung sei jedoch nicht in jedem Fall möglich, sagten verschiedene Bauern am Rande der DV gegenüber Radio SRF. Eine Umstellung koste Geld oder sei wegen der Topographie nicht auf jedem Betrieb möglich.
Viele Milchbauern wollen deshalb ihren Betrieb optimieren und zum Beispiel weniger Kraftfutter verfüttern. Andere fassen die Suche nach einem Nebenjob ins Auge oder erhöhen die Milchmenge, um die Verluste zu kompensieren.
Die Genossenschaft Zentralschweizer Milchproduzenten ist mit ihren über 3500 Mitgliedern eine der grössten Produzentenorganisationen in der Schweiz und hält die Mehrheitsbeteiligung am Aktienkapital der Emmi AG.