Seit einiger Zeit wird das Schulhaus Schädrüti im Luzerner Würzenbachquartier nicht mehr benutzt. Seit den Sommerferien ist aber wieder Leben eingekehrt: Im Schulhaus werden 52 Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Asylunterkünften der Stadt und Agglomeration Luzern unterrichtet. Dazu kommen 90 erwachsene Asylsuchende, die im Schulhaus Deutschkurse besuchen.
Unterrichtet wird vor allem Deutsch, aber auch Mathematik, Werken und Turnen, und zwar in insgesamt rund 20 Lektionen pro Woche. Die Kinder und Jugendlichen leben in den Durchgangszentren Sonnenhof in Emmenbrücke, Rothenburg und Hirschpark in Luzern sowie im Zentrum für unbegleitete minderjährige Asylsuchende in Kriens.
Ein Kommen und Gehen
Die Kinder bleiben zwischen zwei Wochen und zehn Monaten im Schädrüti-Schulhaus. Abhängig ist dies entweder vom Zeitpunkt, wann ihren Familien eine Wohnung im Kanton zugewiesen wird oder wann die Familie die Schweiz verlassen muss. Die unterschiedlich langen Aufenthalte sind eine der Herausforderungen dieser Schule.
Das Ziel der Schule ist, die Kinder auf den Schulbesuch in der Regelklasse der neuen Wohngemeinde vorzubereiten. Die Kinder aus dem UMA-Zenter verbringen die ganze obligatorische Schulzeit im Schädrüti-Schulhaus.
Jugendliche auf die Berufswelt vorbereiten
Neben den schulpflichtigen Kindern werden in der Schädrüti auch Jugendliche unterrichtet, die eine nach-obligatorische Anschlussklasse besuchen. Diese Jugendlichen sollen fehlendes Schulwissen nachholen können, damit sie später den Einstieg in die Berufswelt finden.
Aus Sicht des Kantons ist die Schule gut gestartet. Es sei sowohl Vor- als auch Nachteil, dass die Flüchtlingskinder ohne Kontakt zu Schweizer Kindern unterrichtet würden. Einerseits würde der Austausch natürlich beim Deutschlernen helfen. Andererseits biete das Schulhaus den Flüchtlingskindern einen geschützten Rahmen. Das Angebot ist einmalig im Kanton Luzern. Ein Schulhaus nur für Flüchtlinge gab es bisher nicht.