Aus den Unterlagen zur Kapitalaufnahme der Andermatt Swiss Alps AG (ASA), geht hervor, dass der ägyptische Investor Samih Sawiris mit seinem Entwicklungsprojekt in Andermatt seit 2013 nur Verluste erlitten hat.
So belief sich der Fehlbetrag im ersten Halbjahr 2015 auf rund 7 Millionen Franken, im Geschäftsjahr 2014 auf rund 13 Millionen Franken.
2013 hat die Gesellschaft einen Jahresfehlbetrag von fast 30 Millionen Franken erwirtschaftet und dies bei einem Umsatz von lediglich 55 Millionen Franken.
Schlechte Bilanz
Auch die Bilanz sieht gemäss dem Bondsprospekt nicht gerade rosig aus. In diesem Zusammenhang fällt in den Jahresabschlüssen das Testat der Wirtschaftsprüfer auf. Diese machen mit einem separaten Absatz (Emphasis of Matter) auf den Umstand aufmerksam, dass sie signifikante Zweifel an einem erfolgreichen Abschluss des Andermatt-Projekts haben. Daher wird auch grundsätzlich die langfristige Fortführung des Unternehmens in Frage gestellt.
Der Firmenchef von ASA, Franz-Xaver Simmen, der seit einigen Monaten die Betreibergesellschaft leitet, findet diese Ergebnisse nicht überraschend. Andermatt sei schliesslich ein Entwicklungsprojekt und dies produziere anfänglich eben Verluste, erklärt er gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Alles brauche seine Zeit. Ausserdem müssten Wirtschaftsprüfer alle Risiken benennen.
Als Werte kann ASA die Infrastruktur ins Feld führen, die teil fertig erstellt, teils noch geplant ist. Die Luxus-Appartments dürften aber erst dann richtig an Wert gewinnen - und die ASA damit Gewinne schreiben - wenn die gesamte Resort-Infrastruktur wie Golfplatz, Schwimmbad oder Skigebiet fertig gebaut sind.
Verluste auch beim «The Chedi»
Aus den Unterlagen zur Kapitalaufnahme geht obendrein hervor, dass das Luxushotel «The Chedi» nur mässig läuft. Die Auslastung beträgt lediglich 29,5 Prozent. Das Fünf-Sterne-Haus, dass binnen kürzester Zeit bereits den vierten Chef hat, erzielte vom Juli 2014 bis zum Juni 2015 einen Umsatz von 12,6 Millionen Franken, wobei ein Verlust von 4,2 Millionen Franken resultierte. Würde dieser Wert allerdings nur für die Wintersaison berechnet, käme das «The Chedi» in Bereiche wie vergleichbare Herbergen.
In der Ausschreibung sind weitere Details interessant. So verlassen offenbar drei der fünf Mitglieder des Management-Teams die Firma zum Jahresende. Dabei handelt es sich um den Finanzchef Stephan Weber, um den Leiter des Bereiches Immobilien Christof Birkhofer sowie um den Planungschef für die Destination Ihab Morgan.