Die Firma Seenergy will in der kalten Jahreszeit grosse Gebiete des Entwicklungsraums Luzern Süd mit Energie aus Seewasser beheizen. Im Sommer dagegen wird das Seewasser die Gebäude kühlen. Seenergy hat das entsprechende Konzessionsgesuch Ende Juli 2014 eingereicht.
Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch
Mit der Vision, Ökologie und Ökonomie miteinander zu verbinden haben der Unternehmer Bruno Amberg und der Ingenieur Bernhard Etienne 2012 das Projekt in Horw angestossen. In enger Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro Peter Berchtold haben sie die Seewassernutzung weiter entwickelt.
Nachdem der «Energieplan Horw» ebenfalls die Seewassernutzung vorsah und zudem die Gemeinde Kriens sowie die Stadt Luzern Interesse bekundeten, wurde das System erweitert. Seenergy plant nun, Gebäude im gesamten Entwicklungsgebiet Luzern Süd mit Seewasser zu beheizen und zu kühlen.
Wegweisendes Projekt für Luzern Süd
Das System benötigt weder Gas noch Erdöl. Selbst der für den Betrieb benötigte Strom kann zu 100 % aus Solaranlagen gewonnen werden, wie die Firma Seenergy mitteilt. Die Energieproduktion erfolge damit CO2-neutral. Weitere Areale lassen sich jederzeit erschliessen.
Der geschlossene Wasserkreislauf soll Verschmutzungen des Sees ausschliessen. Gemäss Gutachten verschiedener Fachinstitute seien keine gewässerökologisch unerwünschten Auswirkungen auf das Ökosystem mit Flora und Fauna zu erwarten.
Mit dem Baubeginn rechnet Seenergy im Frühling 2015 und mit der Inbetriebnahme der ersten Etappe ab September 2016.