An Grossanlässen war Dominique Gisin bisher ohne Glück und Medaillen geblieben. Verletzungs- oder Wettkampfpech kannte die 28-jährige Obwaldnerin
aus Engelberg nur allzu gut. In Sotschi hat am Mittwoch nun alles gestimmt: Auf der anspruchsvollen Strecke fuhr Gisin locker Ski und brachte sie mit der Nummer 8 eine Fahrt ohne Fehler ins Ziel. Die dreifache Weltcup-Siegerin musste danach noch lange warten, um sich ihres grössten Triumphs sicher zu sein.
«Es ist unglaublich, der wohl verrückteste Tag in meinem Leben. Es hat wohl alles gebraucht, was ich bisher in meiner Karriere durchgemacht habe, um an diesem Tag hier zu stehen», so Gisin nach ihrem Sieg. Nicht nur Dominique Gisin war ob ihrem Sieg aus dem Häusschen, auch die Familie und die Engelbergerinnen und Engelberger feiern den Sieg.
Engelberg ist stolz
«Wir mögen es ihr so von Herzen gönnen. Sie hat so hart gearbeitet und immer wieder Rückschläge erlitten, wir freuen uns wirklich sehr, sehr sehr», so Heidi Schmid, die Coiffeuse von Dominique Gisin. «Mir fehlen die Worte, man muss dieses Gefühl einfach erlebt haben, es ist etwas Einmaliges», sagte der Gemeindepräsident von Engelberg, Martin Odermatt, gegenüber Radio SRF.
Dominique Gisin teilt sich ihren Sieg mit der Slowenin Tina Maze, die zeitgleich war. Die Bronzemedaille geht an die Schweizerin Lara Gut. Die Tessinerin war nur 0,10 Sekunden langsamer als Gisin, deren beste Klassierung an Grossanlässen ein 4. Rang in der WM-Super-Kombi 2011 in Garmisch-Partenkirchen war. Für Gut war es bei ihrem Olympia-Debüt das vierte Edelmetall - nach drei WM-Silbermedaillen.
Die frühen Startnummern für die Schweizerinnen waren bei milden Temperaturen und dem weichen Schnee sicher kein Nachteil gewesen. Fabienne Suter legte mit Nummer 1 eine Zeit vor, die erst von Teamkollegin Gisin unterboten wurde. Suter fiel am Ende noch auf Rang 5 zurück, 0,27 Sekunden hinter Bronze.