Die Urner Regierung verzichtet vorläufig darauf, in Seelisberg ein Aslyzentrum einzurichten. Die Pläne, dort bis zu 60 Personenunterzubringen, sind sistiert.
«Das sind gute Nachrichten», heisst es dazu von der Gemeinde Seelisberg. Gemeindepräsident Karl Huser will sich jedoch erst ausführlicher dazu äussern, wenn sich der Gemeinderat getroffen hat. Dies ist am Mittwochabend der Fall.
Ein Asylzentrum in Seelisberg ist nicht vom Tisch.
Zufrieden zeigt sich auch die «Interessengemeinschaft für eine vernünftige Asyllösung». Man sei sehr erleichtert, dass die Urner Regierung einen Marschhalt einlege.
Die IG hofft nun, dass an einem runden Tisch mit Vertreterinnen und Vertretern aller Parteien eine Lösung gefunden wird, hält allerdings daran fest, dass aus ihrer Sicht das Hotel Löwen grundsätzlich «ungeeignet» sei.
Langfristiges Konzept erarbeiten
Der Urner Landammann Beat Jörg hält aber fest, dass sich der Kanton alle Möglichkeiten offen lassen wolle. Die Unterbringung von Aslybewerbern in Seelisberg sei «nicht vom Tisch».
Darüber hinaus will Jörg mit einer Arbeitsgruppe, an der auch die Urner Gemeinden beteiligt sind, ein Konzept ausarbeiten für die künftige Unterbringung von Asylsuchenden im Kanton. Die Regierung wolle sich dafür ein halbes Jahr Zeit einräumen, so Landammann Beat Jörg weiter.