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Zentralschweiz Externe Fachperson soll Vorwürfe rund um Polizei abklären

Nach den Vorwürfen gegen die Luzerner Polizei setzen die Sicherheitsdirektorin und der Polizeikommandant auf vertrauensbildende Massnahmen. Neu soll eine Whistleblowing-Stelle eingerichtet werden, damit Ruhe ins Korps einkehrt. Zudem sollen die Vorwürfe extern untersucht werden.

Die Fälle müssten von externer Stelle aufgeklärt werden, sagte Regierungsrätin Yvonne Schärli an einer Medienorientierung. Sie müsse handeln, aber rechtsstaatlich korrekt, begründete sie ihre Zurückhaltung. Ziel sei es, das gute Bild, das die Bevölkerung von der Polizei habe, zu erhalten.

Die SRF-Fernsehsendung «Rundschau» hatte vor einer Woche berichtet, ein Luzerner Kaderpolizist solle seine Freundin verprügelt haben und 14 Monate später befördert worden sein.

Schon länger war bekannt, dass ein weiterer Kadermann der Polizei eine ihm unterstellte Mitarbeiterin sexuell genötigt haben soll. Am Mittwoch berichtete der «Tages-Anzeiger», dass ein vorbestrafter Luzerner Kaderpolizist befördert worden sei.

Whistleblower-Stelle einrichten

Auch Polizeikommandant Beat Hensler sprach sich für eine Aufarbeitung der Vorwürfe aus. Ob er in den fraglichen Fällen korrekt gehandelt habe, werde sich weisen.

Als vertrauensbildende Massnahme will Justizdirektorin Yvonne Schärli die Vorwürfe von externer Seite untersuchen lassen. Schärli hofft, dass bis Ende Woche klar ist, welche ausserkantonale Person die Vorwürfe gegen die Luzerner Polizei untersucht.

«Es ist aber nicht einfach, die geeignete Person zu finden - nicht zuletzt aufgrund des Anforderungsprofils», sagt Yvonne Schärli gegenüber SRF. Die Person müsse absolut unabhängig sein und sich zudem voll auf die Aufklärung konzentrieren können.

Yvonne Schärli kündigte weiter eine rasche Einrichtung einer Whistleblower-Stelle an, bei der Polizisten allfällige Misstände melden können. Schärli bekräftigte zudem, dass der Polizeikommandant «im Moment» noch ihr Vertrauen geniesse.

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