In der Schweiz werden laut Bundesamt für Umwelt schätzungsweise noch 4000 Hektaren Wildheu genutzt. Davon sind rund 1000 Hektaren besonders artenreich. Uri fördert das Wildheuen seit 2008 mit kantonalen Subventionen.
Das Wildheuen mit Sense und in Nagelschuhen sowie das Lagern des Heus in hoch aufragenden Heustöcken ist eine Kunst, die auf alter Erfahrung beruht.
Trotz Einsatz modernster Hilfsmittel wie Helikopter oder Bergmäher ist das Wildheuen eine anstrengende Handarbeit. Für den Transport wird das Heu zu grossen Bündeln verpackt, die auf dem Rücken getragen werden können.
30 Bauern in Isenthal
Die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz (SL) ehrt nun die rund 30 Wildheuer aus dem Urner Isenthal mit 10'000 Franken. Diese würden stellvertretend für die übrigen Wildheuer in Uri und in der ganzen Schweiz ausgezeichnet, heisst es in der Mitteilung der Stiftung.
Die Wildheuer seien in vorbildlicher Weise mit Leidenschaft und Können tätig. Sie würden eine bedrohte Kulturlandschaft mit langer Geschichte und grossem Identifikationsgehalt erhalten. Zur schweisstreibenden Arbeit in steilem Gelände schreibt die SL, es handle sich um «sportliches Wirtschaften in einer vertikalen Kulturlandschaft».
Festakt und Fachtagung
Der Preis für die Landschaft des Jahres 2016 wurde am Samstag, 13. August an einem öffentlichen Festakt und einer Demonstration auf der Alp Gitschenen überreicht. Am Tag zuvor fand im Dorf Isenthal eine Fachtagung statt.
Seit 2011 wählt die Stiftung Landschaftsschutz Schweiz jedes Jahr eine Landschaft des Jahres. Ziel ist es, die Werte der schweizerischen Landschaften zu kommunizieren, über deren Gefährdungen zu informieren und das lokale Engagement für die Landschaftspflege zu honorieren.