Die Kunst, das ist Hans Ernis Leben. Geboren am 21. Februar 1909 in Luzern, ist er mittlerweile der drittälteste Schweizer. Seine körperlichen Kräfte schwinden, das Gehen macht ihm Mühe. «Meine Umgebung reduziert sich immer mehr, je weniger ich nach draussen kann und Leute treffe», so Erni. Den Geist aber, den hält die Kunst lebendig und klar.
Durchbruch 1939 an der Landi
Hans Erni gestaltete in seinem Leben als Künstler zahlreiche Lithografien, über 300 Plakate und mehrere Wandbilder, unter anderem für das Schweizerische Rote Kreuz oder die UNO. Er hat ein eigenes Museum auf dem Gelände des Verkehrshauses. Seinen künstlerischen Durchbruch schaffte Erni 1939 mit dem Auftrag, für die Landesausstellung ein monumentales, 100 Meter langes Wandbild der Schweiz zu erschaffen.
Etwas Brauchbares hinterlassen
Was er hinterlasse, seien Versuche. Er könne nicht sagen, ob ihm etwas wirklich gelungen sei: «Wichtig ist mir, dass ich mein ganzes Leben versucht habe, etwas zu gestalten. Etwas Brauchbares zu hinterlassen.»
Ich kann gar nicht anders als zeichnen. Wenn ich nicht mehr zeichnen könnte, wäre ich nicht mehr da. Denn was ich bin, ist in meinen Werken.
Hans Erni ist seit 1949 mit seiner zweiten Frau Doris Kessler verheiratet. Sie ist 18 Jahre jünger. Das Paar hat zwei gemeinsame Kinder. Angst vor dem Tod hat der hochbetagte Künstler nicht. «Daran denke ich gar nicht. Ich bin relativ gesund und kann täglich arbeiten. So nehme ich Tag für Tag.»