Das Fach «Glück» wird an der Privatschule an insgesamt zehn Kurstagen unterrichtet. Dabei sollen die Lebensfreude und die Entwicklung der Persönlichkeit gefördert werden. Das Fach soll zur Stärkung der Schülerinnen beitragen und ihnen bei der Lebensgestaltung helfen.
Schlüsselerlebnisse als Erfolgsrezept
In Deutschland wird das Fach bereits an über hundert Gymnasien und Schulen unterrichtet. «Beim Schulfach Glück werden den Schülerinnen und Schülern Übungen vermittelt, die wissenschaftlich begründbar sind. Das Schulfach ist keine Esoterik», betont Theresianum-Rektor Clemens Gehrig gegenüber SRF.
Dozentin Marina Berini ergänzt: «Es geht immer darum, Schlüssel-Erlebnisse zu ermöglichen. Zum Beispiel durch die Aufgabe, dass mehrere Schülerinnen auf einer Holzplatte balancieren müssen, ohne dass diese umkippt.» Bei der anschliessenden Auswertung diskutieren die Schüler über Themen wie Vertrauen, Nähe und Distanz. Oder wie es ist, spontan die Leitung zu übernehmen oder geführt zu werden.
Viel Wohlwollen, aber auch Kritik
Dozentin Berini und Rektor Gehrig mussten im Vorfeld auch gegen Vorurteile ankämpfen. Gehrig: «Es gab Leute, die fanden, das neue Fach brauche es nicht auch noch. Schliesslich gebe es ja schon die Fächer Lebenskunde oder Ethik.» Den Kritikern gibt Clemens Gehrig zum Teil Recht, sagt aber: «In den Lehrplänen der Volksschulen sind viele der Themen, die wir im Fach Glück behandeln, zwar auch verankert. Doch fehlt in der Praxis dann oft überhaupt die Zeit oder die Reflexion über das Gelernte.» Diesen Tiefgang ermögliche nun das neue Fach «Glück» am Theresianum Ingenbohl.
Der Pilotversuch an der Orientierungsstufe (7. bis 9. Schuljahr) ist vorerst auf ein Jahr beschränkt. Geplant ist, den Pilotversuch auf ein weiteres Jahr auszudehnen.