«Ich werde in gut 20 Jahren pensioniert. Im Idealfall muss meine Stelle danach nur noch für einige Jahre ausgeschrieben werden», sagt Marc da Silva. Er ist bei der Dienstelle Soziales und Gesellschaft des Kantons Luzern angestellt und unter anderem für die Gleichstellung von Mann und Frau zuständig. «Ich denke, bis dann sollte die Lohngleichheit kein Thema mehr sein.»
Noch gibt es aber im Durchschnitt einen Unterschied von rund 14 Prozent zwischen Frauen- und Männerlöhnen. Ungefähr die Hälfte davon ist nicht erklärbar durch die Stellung oder die Arbeitserfahrung. Es ist anzunehmen, dass dieser Unterschied auf Diskriminierung zurückzuführen ist. «Erklären kann man die Lohnungleichheit allenfalls damit, dass das Gleichstellungsgesetz erst seit 1981 in der Verfassung ist.» Das Thema habe laut Marc da Silva bei vielen Leuten (noch) keine Priorität.
Fortschrittliche Gastronomiebranche
«Am besten angeglichen sind die Löhne im Gastgewerbe oder im Grundstücks- und Wohnungswesen», sagt Marc da Silva. «In der Textil- und Lederbranche, im Maschinenbau oder im Druckgewerbe gibt es noch Nachholbedarf.» Die branchenabhängigen Unterschiede zu erklären, ist schwierig. «Es ist anzunehmen, dass die nicht relevanten Lohnmerkmale eine kleinere Rolle spielen in gewissen Branchen.»
Regionaljournal Zentralschweiz; 17.30 Uhr