Das als Versuch lancierte Modell des «Risikoorientierten Sanktionenvollzugs» ROS bewährt sich. Zentral sind eine konstante Zusammenarbeit aller am Vollzug Beteiligten und eine vertiefte Risikoabklärung. ROS wurde 2010 in den Kantonen Zürich, Thurgau, St. Gallen und Luzern als Versuch lanciert. Inzwischen ist er abgeschlossen und wird in diesen Kantonen seit Mai 2013 in den Regelbetrieb einbezogen.
Das Modell basiert auf dem Grundsatz, dass sich der Straf- und Massnahmenvollzug auf die Rückfallprävention und die soziale Wiedereingliederung stützen soll. ROS besteht aus vier Ablaufschritten.
Auswertung wird Jahre dauern
«Zuerst schauen wir die Akten des Täters an. Wenn schon mehrere Straftaten bestehen, werden diese genauer unter die Lupe genommen. Forensische Psychologen schätzen dann die Gefährlichkeit und das Rückfallrisiko ein und geben Empfehlungen ab. Dann wird ein Konzept für den Vollzug speziell auf die Person zugeschnitten, damit sie die bestmögliche Therapie erhält und nicht mehr rückfällig wird», sagt der Leiter des Justizvollzugs des Kanton Luzern, Stefan Weiss.
Ob sich das System bewährt, könne man noch nicht sagen. Erst Jahre nach der Entlassung eines Täters könne man beurteilen, ob er rückfällig wird. Klar ist aber bereits, dass dank der neuen Triage weniger Täter ohne genauere Risikoabklärung bleiben. Insgesamt kostete der von 2010 bis 2013 in den vier Kantonen laufende Versuch 7,5 Millionen Franken.