Anlass für die Diskussion im Kantonsparlament waren vier dringlich Vorstösse zum geplanten Theaterbau auf dem Inseli in der Stadt Luzern. Kantonsräte forderten von der Regierung genauere Informationen zu den Kosten, dem Betriebskonzept und den Auswirkungen auf die Kulturszene.
Die SP bemängelte zudem, dass das Projekt undemokratisch aufgegleist worden sei. Die Bevölkerung werde etwa beim Standort vor vollendete Tatsachen gestellt.
Für die FDP ist das Projekt eine einmalige Chance, mit 80 Millionen Franken eines privaten Mäzens etwas Einmaliges für Luzern zu schaffen, aber es gebe noch viele offene Fragen und Risiken.
Die CVP hegte erhebliche Zweifel am Projekt. Vielleicht sei das Projekt eine Nummer zu gross für Luzern, sagte Ludwig Peyer. Er forderte von der Regierung, dass sie die offenen Fragen möglichst rasch kläre und die Bau- und Betriebskosten massiv senke. Er erinnerte daran, dass der Kanton gerade 300 Millionen Franken sparen wolle und Schüler in die Zwangsferien schicke.
Geldgeber lockern den straffen Zeitplan
Die Grünen befürchten angesichts der hohen Projektkosten Abstriche etwa bei der freien Theaterszene. Sie kritisierten zudem, dass die freie Szene nicht in der geplanten neuen Stiftung für das Projekt vertreten sein soll.
Auch Guido Müller (SVP) sah noch viele Hindernisse bis zu einem definitiven Entscheid, etwa die Standortdiskussion. Er appellierte an die Regierung, sich dafür die nötige Zeit zu nehmen.
Regierungspräsident Reto Wyss (CVP) räumte ein, dass es offene Fragen gebe. Diese sollen nun beantwortet werden. Er bat, nicht voreilig über das Projekt zu entscheiden, bevor nicht alle Fakten auf dem Tisch lägen.
Der Regierungsrat gab bekannt, dass die privaten Geldgeber für die kantonale Volksabstimmung zum Projekt mehr Zeit geben würden. Diese soll nun erst Mitte 2019 stattfinden, und nicht wie ursprünglich geplant bereits 2018.