Er habe einige Bewerbungen für eine Lehrstelle geschrieben, erzählt Jean-Paul Oumolou. «Ich habe aber immer Absagen erhalten. Viele Firmen sagten, ich sei zu alt.» Oder überqualifiziert. Denn der Togolese hatte in seiner Heimat Geschichte und Recht studiert. Und auch nach seiner Flucht in die Schweiz war er zwei Jahre an der Uni.
Dass es schliesslich doch geklappt hat mit der Maurerlehrstelle, verdankt der 38-Jährige dem Pilotprojekt «Perspektive Bau». Dieses hat der Kanton Luzern letztes Jahr ins Leben gerufen. Im Rahmen dieses Projekts erhielten 13 Flüchtlinge die Gelegenheit, einen einjährigen Vorbereitungskurs zu besuchen und dabei Grundkenntnisse des Maurerberufs zu erlernen.
«Perspektive Bau» hat gut funktioniert: So wie Jean-Paul Oumolou fangen nun 11 Teilnehmer mit einer Lehre oder einer Anlehre an (zwei mussten aus gesundheitlichen Gründen aufgeben). Der nächste Vorbereitungskurs startet deshalb schon Mitte August. Und: gleichzeitig startet auch «Perspektive Pflege», wo Flüchtling auf eine Lehre im Gesundheitswesen vorbereitet werden. Geschult werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer von den Berufsverbänden und vom Bildungszentrum Enaip.
(Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr)