Hektik bei der Luzerner Kantonalbank: Wie überall wurde man auch hier am Donnerstag von der Nationalbank überrascht. Diese hat bekannt gegeben, den Euro-Mindestkurs gegenüber dem Franken aufzuheben. Der Eurokurs ist darauf regelrecht abgestürzt.
Seit 2011 hat die Schweizerische Nationalbank die Wirtschaft des Landes vor den Folgen eines zu starken Franken geschützt, jetzt leitet sie eine Kehrtwende ein. Ein Schock für die Märkte mit Auswirkungen auch in der Zentralschweiz. Bei der Luzerner Kantonalbank zum Beispiel ist die Schalterhalle voller Kunden, die Euro wechseln wollen. Auch am Bankomat wurde davon rege Gebrauch gemacht.
Im Kanton Zug konnte man bei der Kantonalbank am Donnerstag jedoch während rund drei Stunden keine Euro beziehen. Das sei sehr aussergewöhnlich, er könne sich nicht erinnern, dass dies schon einmal nötig gewesen sei, sagte Pascal Niquille, Präsident der Geschäftsleitung der Zuger Kantonalbank. «Die Märkte waren so durcheinander, bis man den richtigen Kurs wieder gefunden habe.»
Tourismus ist stark betroffen
Und auch beim Tourismus macht man sich grosse Sorgen. So habe man sich langsam von der letzten Euro-Krise erholt und jetzt auf ein ruhiges Jahr gehofft. Die Nachricht vom Donnerstag sei eine Hiobsbotschaft, sagte Frédéric Füssenich, Tourismusdirektor von Engelberg.
Auch keine Freude bereitet der Euro-Entscheid der SNB Unternehmen die vom Export abhängig sind. Dieser Entscheid sei fatal, sagte Felix Howald, Direktor der Industrie und Handelskammer Zentralschweiz. Bereits mit dem Kurs von 1.20 sei das Geschäft schwierig gewesen. Dazu komme, dass die Planungssicherheit wegfalle, wenn es wieder zu grösseren Kursschwankungen komme.