Seit sechzig Jahren ist die Missionsgesellschaft Bethlehem aus Immensee in Taiwan aktiv, und hat den Aufbau der ostasiatischen Insel mitgeprägt. «Wir sind damals ohne grossen Vorbereitungen hierher gekommen», erinnert sich Pater Gottfried Vonwyl aus Luzern, er habe erst einmal lernen müssen, wie man mit Stäbchen isst.
Auch die Sprache war eine grosse Herausforderung für die jungen Schweizer. Sie sprechen jetzt neben Hochchinesisch auch Taiwanesisch und einige beherrschen sogar Ureinwohnersprachen. Mit dem Aufbau eines Spitals, ihrem Einsatz für die Ureinwohner, aber auch dank der Ausbildung von Handwerkern haben sich die Bethlehemiten einen Namen gemacht. «Die Schreiner wurden richtig bekannt, sie haben an nationalen und internationalen Berufswettbewerben Preise abgeräumt» sagt Bruder Laurenz Schelbert.
Eine Ära geht zu Ende
Doch langsam geht ihre Mission zu Ende: Von den einst über 30 Missionaren sind derzeit noch sieben übrig. Den verbliebenen fünf Priestern und zwei Brüdern – alle über siebzig Jahre alt – ist klar, dass sie nicht ewig weitermachen können. Ihre Hoffnung beruht auf der lokalen Bevölkerung, insbesondere den Laien, die die Arbeit der Mission auch in Zukunft weiterführen sollen.
Es gibt neue Problemfelder, wie in der Schweiz auch. Es sind vor allem soziale Probleme.
Auch Josef Meili wirkte 20 Jahre als Missionar in Taiwan, heute ist er Leiter der Missionsgesellschaft Bethlehem. Im Gespräch mit dem «Regionaljournal Zentralschweiz» sagt er, dass die Arbeit in Taiwan heute mehr mit Entwicklungsarbeit zu tun habe, als damit, die Leute vom christlichen Glauben zu überzeugen. Vor kurzem habe die Missionsgesellschaft entschieden keine neuen Leute mehr nach Taiwan zu schicken, damit gehe die Ära der Missionsarbeit in Taiwan langsam aber sicher zu Ende, so Meili weiter.