Verfügte Aussiedlungen sind selten. Erfahrung hat die Obwaldner Gemeinde Sarnen. Weil ein ganzer Hang ins Rutschen kam, mussten im Gebiet «Hintergraben» die Bewohner ihre Häuser verlassen. Vier Gebäude wurden abgerissen. Im Unterschied zu Weggis waren die Häuser und Ställe zum Zeitpunkt des Abrisses aber bereits beschädigt.
Erfolgsrezept für die Aussiedlung sei der stete Kontakt mit den Betroffenen gewesen, meint Stefan Flury, Chef Naturgefahren der Gemeinde Sarnen.
Neben dem Austausch mit den Betroffenen würden auch finanzielle Fragen eine entscheidende Rolle spielen. Im Fall Weggis kommt die Gebäudeversicherung für die Häuser auf, obwohl gar kein Schaden eingetreten ist.
Dass die Weggiser Behörden wegen des drohenden Felsabruches eine Aussiedlung verfügen, bevor ein Schaden passiert, ist ein erstmaliger Vorgang. Für die Betroffenen ist es hart, für sie ist der Wegzug aus dem Paradies mit viel Schmerz verbunden.
Beim Bund begrüsst man das Vorgehen: «Es ist vorbildlich. Die Behörden in Weggis haben vorbeugend reagiert, bevor etwas passiert ist. Sie haben Ihre Verantwortung wahrgenommen», sagt Reto Baumann vom Bundesamt für Umwelt.