Zoo Basel - Gorilladame Goma ist tot

Der erste in einem europäischen Zoo geborene Gorilla starb im Alter von 58 Jahren.

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  Goma war der erste Gorilla, der in einem europäischen Zoo geboren wurde. Sie wuchs zeitweise in einer Menschenfamilie auf.

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  Goma gebar 1971 Sohn «Tamtam». Damit ist im Zoo Basel die weltweit erste Gorillanachzucht in zweiter Zoogeneration gelungen.

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  Goma kam in einem Zoo zur Welt, verbrachte ihre Jugend aber weitgehend unter Menschen.

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  Goma wuchs bei der Familie des Zoodirektors auf, weil dieser befürchtete, Gomas Mutter könne ihr Junges nicht aufziehen.

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  In der Familie des Zoodirektors wuchs Goma fast wie ein Menschenkind auf.

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  Selbst die Spielsachen teilten die Menschenkinder der Familie Lang mit ihrem Gorilla-Geschwisterchen.

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  Baby Goma trug Kinderwindeln, denn das Haus der Familie Lang war nur bedingt auf das Affenkind eingestellt.

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  Die ungewöhnliche Jugend als Mitglieder einer Menschenfamilie machte Goma weit über Basel und die Schweiz hinaus berühmt.

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  Goma fühlte sich unter Menschen wohl und es dauerte Jahre, bis sie sich in der Gorillagruppe des Zoos zu Recht fand.

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Die betagte Gorilladame sei am Donnerstag um 12.15 Uhr im Kreise ihrer Familiengruppe gestorben, teilte der Zoo Basel am Freitag mit. Bis zuletzt sei Goma von ausserordentlich robuster Gesundheit gewesen. In den vergangenen Wochen habe sie aber zwischendurch abwesend und müde gewirkt. Zudem habe ihr Appetit nachgelassen.

Am Donnerstagmorgen sei das Gorillaweibchen dann sehr schwach gewesen. Nach dem Essen hat es sich in einer Box versteckt, wie es weiter hiess. Kurz darauf habe Goma nicht mehr auf die Mitglieder der Gorillagruppe reagiert, die immer wieder zu ihr hingegangen seien und sie sanft «angestupst» hätten.

Beim Zoodirektor aufgewachsen

Goma war am 23. September 1959 im Zoo Basel zur Welt gekommen. Nach ihrer Geburt wuchs sie in der Familie des damaligen Zoodirektors Ernst Lang auf. Da man damals befürchtet hatte, dass das unerfahrene Muttertier ihr Baby nicht richtig pflege, nahm Lang das Gorillamädchen zu sich nach Hause und zog es dort auf.

Über Gomas Geburt und ihre frühe Zeit bei den Menschen war weltweit berichtet worden. Später wurde Goma zusammen mit einem gleichaltrigen männlichen Gorilla zurück in ihre angestammte Familiengruppe gebracht.

Goma konnte andern intensiv in die Augen schauen. Etwas, was Gorillas eigentlich nicht tun.

Adrian Baumeyer Kurator Zoo Basel

Als Folge ihrer aussergewöhnlichen Kindheit sei Goma in ihrer Gruppe lange eine Aussenseiterin geblieben, sagt Zoo-Kurator Adrian Baumeyer. So habe sie sich menschliche Verhaltensweisen angeeignet, die andere Gorillas irritiert hätten: «Goma konnte andern intensiv in die Augen schauen. Etwas, was Gorillas eigentlich nicht tun.»

In ihren beiden letzten Lebensjahrzehnten habe sich das Gorillaweibchen jedoch immer mehr ins «Familienleben» integrieren können. Sie sei eine Art Grossmutter geworden, sagt Baumeyer. «Goma kümmerte sich oft um die Jungen und die Gorilla-Mütter konnten auch mal etwas ohne ihren Nachwuchs machen.»

Einen Sohn geboren

1971 hatte Goma ihr einziges Kind zur Welt gebracht. Sohn Tamtam war der erste Gorilla in zweiter Zoogeneration und das erste Gorillakind, das in einem Zoo vom ersten Tag an in Gesellschaft eines Silberrückens aufwuchs. Das Gorillaweibchen hatten den Sohn ohne menschliche Hilfe grossgezogen, was es erneut international ins Gespräch brachte.

Gomas erreichtes Alter von 58 Jahren darf gemäss Zoo Basel bei Menschenaffen als sehr hoch angesehen werden. Weltweit war Goma der zweite in einem Zoo geborene Gorilla. Gorillaweibchen Colo, der erste in einem Zoo geborene Gorilla, starb im Januar 2017 im Alter von 60 Jahren im Zoo von Columbus im US-Bundesstaat Ohio.