Der Buchladen «Arcados» ist ein Kind der Schwulenbewegung. Peter Thommen hat ihn in den 70er-Jahren eröffnet, als Homosexuelle das erste Mal für ihre Anliegen auf die Strasse gingen. Für Peter Thommen ging es darum auch immer um mehr als nur darum, Bücher zu verkaufen. Er wollte mit seinem Laden den Schwulen in Basel öffentlich ein Gesicht geben. Und das ist ihm auch gelungen.
Peter Thommen ist in den 70er Jahren zu einer bekannten Stimme in der Schweizer Schwulenbewegung geworden. Er veröffentlichte selber gemachte Zeitschriften, produzierte auf einem Piratensender Radiosendungen zu schwulen Themen und outete sich Ende der 70er Jahre live in der ersten Diskussionssendung zum Thema Homosexualität im Schweizer Fernsehen.
In den 70er Jahren sei es schwierig gewesen, sich über das Thema Homosexualität zu informieren, da die klassischen Medien das Thema weitgehend tabuisiert hätten, erzählt Peter Thommen. Sein Buchladen sei so auch eine Anlaufstelle für schwule Männer gewesen.
Ich war am Anfang das Internet für die schwulen Männer in der Schweiz.
In den 80er und 90er Jahren sei es leichter geworden zu seiner sexuellen Orientierung zu stehen. Die Solidarität in der Gesellschaft habe geholfen der Diskriminierung von Homosexuellen entgegen zu wirken. Von dieser Entwicklung habe auch sein Buchladen profitiert.
Ende gut, alles gut?
Für seinen Buchladen habe die grössere Akzeptanz von Homosexuellen aber auch eine Kehrseite gehabt, meint Peter Thommen. So sei Literatur und Film zu homosexuellen Themen überall erhältlich geworden und er habe Kunden verloren.
Peter Thommen meint, es brauche seinen Laden nicht mehr. Die Schwulen müssten sich mittlerweile nicht mehr am Rande der Gesellschaft bewegen. Allerdings ist er davon überzeugt, dass es auch weiterhin eine laute und kämpferische Schwulenbewegung bräuchte.
(Regionaljournal Basel, 17:30 Uhr)