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Eine doppelstöckige S-Bahn mit offener Türe.
Legende: Nach dem Entscheid aus Bern sitzt die ZVV auf nicht benötigten Doppelstockzügen. Keystone

Zu viele S-Bahnen bestellt Der Bund macht dem ZVV einen Strich durch die Rechnung

Das Bundesamt für Verkehr will keinen Halbstundentakt zwischen Zürich und Bülach. Das stellt den ZVV vor ein Problem.

Das Bundesamt für Verkehr (BAV) gibt zwischen Zürich und Schaffhausen den Güterzügen die Vorfahrt. Deshalb soll der Halbstundentakt der S3 nach Bülach nicht wie ursprünglich geplant in Stosszeiten auf den Fahrplanwechsel im Dezember 2018 eingeführt werden.

Nur: Der ZVV hat fest mit diesem Streckenausbau gerechnet. Und bestellte deshalb bereits neue Doppelstockzüge. Stefan Kaufmann, Mediensprecher der ZVV, zeigt sich irritiert: «Die Planungen für diesen Ausbau laufen seit 2009. Wir sind sehr überrascht über den Entscheid aus Bern.»

Der ZVV habe für die zusätzlich bestellten S-Bahnen keine Verwendung, wenn der Halbstundentakt zwischen Zürich und Bülach nicht umgesetzt wird. Dennoch: «Stoppen kann man die Bestellung nicht mehr», so Stefan Kaufmann weiter. Konkret habe die ZVV für 28 Millionen Franken Rollmaterial bestellt, das sie nun nicht brauche.

Der ZVV wartet als nächstes die Begründung des Entscheids ab und überlegt sich dann allfällige weitere Schritte. Dieses Vorgehen sei richtig, schreibt der Verband zur Förderung des öffentlichen Verkehrs im Kanton Zürich (VöV). Der Verband zeigt sich ebenfalls irritiert über den Entscheid des BAV. Diese Hauruckübung dürfe die sorgfältige Angebotsplanung des ZVV nicht über den Haufen werfen.

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