Kinder und Jugendliche, die ab nächstem Frühling im Bundesasylzentrum auf dem Duttweiler-Areal in Zürich untergebracht werden, sollen öffentliche Schulen besuchen. So will es der Zürcher Stadtrat. Sozialvorsteher Raphael Golta sieht darin den geeigneten Weg, ein Stück Normalität in den Alltag der Kinder zu bringen und ihnen den Kontakt mit Gleichaltrigen zu ermöglichen.
Der Unterricht für die Jugendlichen findet in den Schulen Pfingstweid und Limmat A statt. Die damit verbundenen Mehrkosten von maximal 60'000 Franken jährlich trägt die Stadt Zürich, wie es in der Mitteilung des Stadtrats heisst.
Zürich geht nicht den Weg des Bundes
Hintergrund dieser Massnahme ist das neue Asylgesetz, das im Frühling 2019 in Kraft tritt. Ab diesem Zeitpunkt werden die Asylverfahren in maximal 140 Tagen beschleunigt in den Bundesasylzentren durchgeführt. Der Bund empfiehlt dabei, die Kinder und Jugendlichen direkt in den Bundesasylzentren zu unterrichten. Die Stadt Zürich geht nun aber einen anderen Weg. Sie will im Sinne der Integration die Schüler in öffentlichen Schulen unterrichten.
Auch in weiteren Punkten hat sich die Stadt Zürich beim Bund für eine liberale Betriebsverordnung am Standort Zürich eingesetzt. So sollen die Asylsuchenden längere Ausgangszeiten erhalten. Und auch der Austausch zwischen Asylsuchenden und der Zivilgesellschaft soll ausdrücklich unterstützt werden. Der Bund hat die Punkte in weiten Teilen aufgenommen.