Vor der Feier wählte der Kantonsrat im Rathaus Yvonne Bürgin von der CVP zu seiner neuen Präsidentin. Sie ist damit für ein Jahr offiziell die «höchste Zürcherin».
Wie praktisch jede neue Präsidentin appellierte sie in ihrer Antrittsrede an die Parlamentarier, nicht allzu lange Redezeiten für sich zu beanspruchen. Viel wichtiger sei die politische Rhetorik. Sie entscheide über Erfolg oder Misserfolg - gerade in einem Wahljahr, sagte sie. Ihr «Credo» als Kantonsratspräsidentin sei ein «Triple-A», sagte die 47-Jährige: «Ausdauer, Anstand und Ausstrahlung».
Feier in der Synagoge
Nach der Wahl des Präsidiums wurde das neue Amtsjahr wie immer mit einer religiösen Feier begonnen. Diesmal fand die Feier jedoch nicht wie üblich im Grossmünster oder im St. Peter statt, sondern in der Synagoge an der Zürcher Löwenstrasse. Alle sieben Regierungsräte und ein grosser Teil des Parlaments versammelten sich in der Synagoge.
Geleitet wurde die Feier von Vertretern aller anerkannten Religionen. Es sei wichtig, dass man die Verbundenheit der Religionen darstelle, sagte Frédéric Weil von der Israelitischen Cultusgemeinde Zürich. «Wir zeigen, dass wir eine multikulturelle Gesellschaft sind und gemeinsam mehr erreichen als einzeln.»
Für die Musik sorgte der Synagogen-Chor. Gesungen wurde in der Synagoge zweisprachig: Hebräisch und Mundart - «Lueget vo Bärg und vo Tal». Dabei tauschten die Sänger ihre Kippa gegen ein Sennenkäppi.