SRF: Sie sagten in einem Interview, ihr Vorbild sei der erste Deutsche Kanzler Konrad Adenauer, der bis 87 im Amt blieb. Warum bleiben Sie nicht so lang?
Markus Kägi: Mit dieser Aussage wollte ich etwas Druck von mir nehmen. Ich hatte der Parteileitung schon im Dezember mitgeteilt, dass ich 2019 nicht mehr antreten werde. Zwölf Jahre sind genug. Ich machte es mit Leib und Seele. Nun ist Zeit für einen neuen Lebensabschnitt.
Wenn Sie schon im Dezember entschieden haben: Weshalb haben Sie erst heute die Öffentlichkeit informiert?
Ich wollte so der Partei ermöglichen, die Suche nach einem Nachfolger oder einer Nachfolgerin in Ruhe anzugehen. Ich wollte niemanden unter Druck setzen.
Andere Politiker wie Ihr Regierungskollege Ernst Stocker oder der Zürcher Stadtrat Filippo Leutenegger sind etwa gleich alt und wollen weitermachen. Warum Sie nicht?
Wir Älteren müssen nicht alles besetzen. Auch die Jüngeren sollen nachstossen und Verantwortung übernehmen können.
Interview: Vera Deragisch
Tritt SVP mit Dreierticket an?
Mit welcher Kandidatin oder welchem Kandidaten die SVP Kägis Sitz verteidigen will, ist noch offen. Es werden jedoch schon seit geraumer Zeit mögliche Anwärterinnen und Anwärter gehandelt. Am 11. September sollen die Delegierten den neuen Kandidaten oder die neue Kandidatin nominieren. Drei Namen stehen im Vordergrund.
Bei der Parteileitung gibt es auch Überlegung, einen dritten Sitz anzustreben, wie Parteipräsident Konrad Langhart gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» erklärte. «Wir sind die stärkste Partei im Kanton Zürich und mit zwei Sitzen eigentlich untervertreten.» Eine Dreierkandidatur sei deshalb eine Möglichkeit. Gleichzeitig will Langhart auch mit FDP und CVP über eine Neuauflage des bürgerlichen Bündnisses verhandeln.
Gesetzt bei der SVP ist der Bisherige Ernst Stocker. Er hatte bereits früher bekannt gegeben, dass er sich bei den Erneuerungswahlen vom 24. März 2019 erneut zur Verfügung stellen werde.