Vom Fronwagenplatz marschierten am Schaffhauser 1. Mai-Umzug rund 800 Leute durch die Altstadt - auch sie unter dem Motto «Faire Löhne - bessere Renten». Am Rednerpult stehen Giorgio Tuti, Präsident der Gewerkschaft des Verkehrspersonals, Osman Osmani, Unia-Sekretär für Migration, und Jungsozialistin Seraina Fürer, mit 22 die jüngste Schaffhauser Kantonsrätin.
«Meine Botschaft ist, dass wir für bessere und fairere Löhne kämpfen», sagte Seraina Fürer. Und sie ergreift die Gelegenheit, um für die 1:12 Initiative zu weibeln, welche die JUSO lanciert hat und im Herbst zur Abstimmung kommt. «Wir greifen damit ein gutes Thema auf und nutzen es, um die Lohnfrage zu diskutieren.»
Zu viele Tiefstverdiener
Giorgio Tuti meinte, der Tag der Arbeit sei aktueller denn je und das Motto nicht zufällig gewählt. Denn Frauen verdienten noch immer 18 Prozent weniger, und ein Drittel aller Arbeitnehmer, die zu Tiefstlöhnen arbeiteten, hätten einen Lehrabschluss.
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Tuti blickte auch über die Grenzen: «Man braucht nur mal die Entwicklungen in Europa zu verfolgen, um festzustellen, dass zentrale Fragen wie Verteilung, Diskriminierung und Prekarisierung sehr aktuell sind und weiterhin im Zentrum stehen - auch in der Schweiz.»
Am Nachmittag wird in Schaffhausen gefeiert - mit tamilischen Spezialitäten und Live-Musik.