Betroffene sind enttäuscht: Das für drei Millionen Franken erstellte Rückhaltebecken konnte nicht verhindern, dass es zu Wasserschäden kam. Wie die Zeitung «Der Landbote» berichtet, sind in der Region Winterthur nach den starken Regenfällen am Wochenende über hundert Schadenmeldungen eingegangen.
Am stärksten betroffen ist die Geminede Rickenbach. Und dort fühlen sich die Anwohner bestätigt. Sie hatten das Rückhaltebecken schon früher kritisiert.
Die Gemeindepräsidentin Bea Pfeiffer relativiert gegenüber Radio SRF diese Kritik: «Ich verstehe den Ärger in der Bevölkerung. Auf der anderen Seite gab es seit 2006 mehrere starke Regenfälle. Und bis gestern kam es nie zu Überschwemmungen. Wer weiss, was passiert wäre, gäbe es dieses Rückhaltebecken nicht.» Man müsse jetzt zunächst genau analysieren, warum der Hochwasserschutz am vergangenen Wochenende versagt habe.
Analyse notwendig
Gleicher Meinung ist das zuständige Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel) des Kantons Zürich. Sprecher Dominik Bonderer: «Bis jetzt hat das Rückhaltebecken ja funktioniert. Es ist nach jetzigem Wissensstand auch möglich, dass Grundwasser für die Überschwemmungen in Rickenbach verantwortlich ist. Man muss abklären, ob das Rückhaltebecken wirklich versagt hat.» Es könne aber gut sein, dass die Auswertung ergebe, dass gewisse Änderungen angebracht werden müssten, so Bonderer.
Im Kanton Zürich gibt es bereits rund 20 solche Rückhaltebecken. Das grösste entsteht demnächst auf dem Segelflugplatz Hegmatten in Oberwinterthur. 33 Millionen Franken werden investiert, um die Stadt Winterthur vor Überflutungen zu schützen.