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Zürich Schaffhausen Als Prince 10 Tage am Greifensee war

Im Sommer 2011 wars, als Prince, schillernder Musikstar und Gitarrengott, überraschend das Powerplay-Studio in Maur aufsuchte. Zehn Tage lang arbeitete Prince in der Zürcher Provinz an neuen Songs. Der damalige Tontechniker und heutige Studio-Chef Reto Muggli erinnert sich.

Es ist einem musikkundigen Zürcher Concièrge zu verdanken, dass Prince das Studio in Maur aufsuchte. Auf die Frage des Superstars, wo es denn in der Nähe ein Musikstudio gebe, fiel dem Hotelangestellten das Powerplay-Studio in Maur ein, berichtet Reto Muggli. Selbstverständlich habe man alle anderen Aufträge verschoben. «Überraschend war ein wenig, als Prince sagte, er bleibe vielleicht drei Monate.» Schlussendlich waren es dann zehn Tage.

Besondere Wünsche habe der Star nicht gehabt, erzählt Muggli: «Er nahm seine Gitarre mit, seine Linndrum (ein Drumcomputer), wir mussten nur ein Keyboard organisieren.» Die ersten fünf Tage waren Muggli und Prince allein im Studio, danach liess Prince noch einen Teil seiner Band einfliegen.

«Zehn Tage in einer Wolke»

Für Muggli war die Geschichte ganz unfassbar: «Ich war zehn Tage lang in einer Wolke». Er habe so etwas noch nie erlebt und das Ganze sehr genossen. Muggli erlebte den Schaffensprozess des Künstlers, wie er seine Ideen umsetzte. «Das war sehr interessant und eine grosse Ehre.» Prince habe nie mit Noten gearbeitet, sondern alles im Kopf gehabt. «Er kommt mit einer klaren Vorstellung und dann geht es nur noch darum, wie ein Song genau aufgenommen wird.»

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Von exzentrischem Verhalten habe er nichts bemerkt. Natürlich habe Prince auch mal einen schlechteren Tag gehabt, wie andere Leute auch, kann sich Muggli erinnern, «Aber es war gar nicht so schlimm, wie alle immer sagten. Wir hatten immer eine gute Zeit.» Zwischen den Sessions hätte Prince dann auch mal Ping-Pong gespielt.

(kerf; Regionaljournal, SRF 4 News 8:00 Uhr)

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