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Bild 1 von 5. Nichts geht mehr: Protestierende Arbeiter auf einer Baustelle in Zürich. Bildquelle: Keystone.
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Bild 2 von 5. Die Bauarbeiter gingen auf die Strasse, hier beim Kanzleischulhaus. Bildquelle: SRF.
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Bild 3 von 5. Die Kundgebung auf der Bahnhofstrasse. Bildquelle: SRF.
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Bild 4 von 5. Verwaiste Baustellen allen Orts in Zürich. Bildquelle: SRF.
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Bild 5 von 5. Die Baufahrzeuge standen still. Bildquelle: SRF.
Am Morgen hatten Bauarbeiter in der ganzen Deutschschweiz ihre Arbeit niedergelegt. Insgesamt dürften rund 300 Baustellen stillstehen, darunter über 100 im Grossraum Zürich. «Die Arbeiter sind wütend, weil ihnen der Baumeisterverband den Gesamtarbeitsvertrag verweigert. Die Emotionen gehen hoch», sagte Kampagnenleiter Nico Lutz gegenüber Radio SRF. Andere Bauarbeiter wurden aus verschiedenen Regionen der Deutschschweiz direkt mit dem Car zum Hauptbahnhof gefahren. Dort wollten sie sich zum gemeinsamen Mittagessen treffen.
Von Streik wollen sie aber nicht sprechen, obwohl die Bauarbeiter ein Transparent mit der Aufschrift «Wir streiken» mitführten. Die Bauarbeiter bezögen Überzeit, um an den Protesten teilzunehmen, erklärte Kurt Regotz, Verhandlungsleiter Bau von der Gewerkschaft Syna gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Es handle sich aber durchaus um eine arbeitsstörende Massnahme.
Weitere Aktionen sind schon geplant
In einer Medienerklärung der Gewerkschaften Unia und Syna warfen die Bauarbeiter dem Baumeisterverband vor, die Probleme der Bauarbeiter nicht ernst zu nehmen und Lösungen zu blockieren. Erst am Montag hatten 3000 Bauarbeiter im Tessin ihre Arbeit auf den Baustellen ruhen lassen. Am Mittwoch sind Aktionen in der Westschweiz geplant.
Der Protesttag der Gewerkschaften Unia und Syna in Bellinzona war der Auftakt einer Reihe von Protesten in der Schweiz im Arbeitskampf um den Gesamtarbeitsvertrag (GAV) der Branche, der Landesmantelvertrag genannt wird. Die Fronten im Schweizer Baugewerbe sind seit Monaten verhärtet.
Die Baumeister wollen den bisherigen Landesmantelvertrag (LMV) verlängern, für Unia und Syna dagegen kommen nur Verhandlungen über einen neuen LMV in Frage – und dies zusammen im Paket mit der Lohnrunde, der Finanzierung des Rentenalters 60 sowie Massnahmen gegen Lohndumping und für besseren Gesundheitsschutz.
Baumeister werfen Unia Einseitigkeit vor
Der Baumeisterverband verweigert inhaltliche Verhandlungen über den Landesmantelvertrag wegen der Fachstelle «Risikoanalyse» der Gewerkschaft Unia. Diese Fachstelle prüft für Baufirmen, ob deren Subunternehmen Lohndumping begehen. Die Baumeister argumentieren, diese einseitige Überprüfung sei nicht zulässig. Kommt es bis Ende Jahr nicht zu einer Einigung, droht ein vertragsloser Zustand. Einen solchen wollen gemäss eigenen Angaben beide Seiten verhindern.Die nächsten Verhandlungen soll es Ende November geben.