Ein neues elektronisches Zählsystem bei den Eingängen macht den Unterschied von rund einer Million Besucher aus. Grund: Dieses System erfasst die effektiven Besucherzahlen. Bis anhin seien die Besucherzahlen wie in andern Zoos aus den Zahlen der verkauften Einzeleintritte und Jahreskarten ermittelt worden, schreibt der Zoo Zürich in einer Mitteilung.
«So berechnet wie alle andern Zoos in Europa auch»
Angewandt wurde in den Vorjahren ein Multiplikationsfaktor, wie ihn die Richtlinien des Verbands deutscher Zoodirektoren vorgibt. Wäre dieser Schlüssel auch 2013 angewandt worden, hätte sich laut Mitteilung eine Besucher-Rekordzahl von gut 2 Millionen ergeben.
«Wir wissen aber schon lange, dass die Zahlen tendenziell zu hoch waren, wollten aber nicht das System wechseln ohne eine verlässliche neue Messmethode zu haben», erklärt Zoodirektor Alex Rübel gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Im Übrigen würden auch alle andern europäischen Zoos mit der alten Zählweise arbeiten.
Sponsoren reagieren erschrocken bis amüsiert
Die Sponsoren reagieren unterschiedlich auf die neuen Zahlen. Beim Stadtzürcher Elektrizitätswerk EWZ sei man «etwas erschrocken und enttäuscht», erklärt Sprecher Harry Graf auf Anfrage. Die Besucherzahlen seien jedoch nur einer von vielen Gründen, weshalb sich das EWZ für den Zoo engagiere. Migros-Sprecher Andreas Reinhard ist amüsiert: «So etwas kommt in den besten Familien vor.»
Auf solider finanzieller Basis
Die aktuellen Besucherzahlen sind Teil des neuen Zoo-Geschäftsberichtes, der nun vorliegt. Der Unternehmensgewinn des Zoo Zürich aus dem vergangenen Jahr belief sich auf 107'000 Franken. Der Zoo sei schuldenfrei und stehe auf einer soliden finanziellen Basis, heisst es in der Mitteilung.