Ab dem ersten Kindergarten kommen die Verkehrsinstruktoren der Kantonspolizei Zürich in rund 160 Gemeinden vorbei und lehren die Kleinsten, wie sie den Fussgängerstreifen sicher überqueren. Und sie wiederholen ihren Besuch jedes Jahr, bis ins Teenager-Alter. Ab dem Schuljahr 2016/17 ändert sich dies. Ab dann kommt der Verkehrspolizist nicht mehr zu den 1. Klässlern. Dies betrifft allerdings nur diejenigen Gemeinden, die mit der Kantonspolizei zusammenarbeiten.
Der Grund dafür: Die Themen haben sich geändert, die Polizei klärt in der 4. Primarklasse und in der 2. Sekundarschule neuerdings über die Risiken des Internets auf. «In der Primarschule geht es um grundlegende Fragen des Respektes. In der Oberstufe dann auch um Cybermobbing, um Sexting, um den Umgang mit den neuen Medien», erklärt Reinhard Brunner, Chef der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich. Dieser neue Unterricht führt dazu, dass an anderen Orten Abstriche gemacht werden müssen.
Mehr Polizisten in der Schule
Dass der Verkehrsunterricht in der 1. Klasse gestrichen werde, sei vertretbar, findet Reinhard Brunner. Nach zwei Jahren Kindergarten, in denen die Kinder genau instruiert würden, wie sie sich im Verkehr verhalten müssten, sei es nicht nötig, denselben Inhalt in der 1. Klasse noch einmal zu wiederholen. Und über alles gesehen, baue die Kantonspolizei ihre Arbeit an den Schulen mit der neuen Kriminalprävention sogar aus.
Schade, aber sinnvoll
Auch der Zürcher Lehrerinnen- und Lehrerverband findet die Verlagerung der Ressourcen sinnvoll. Präsidentin Lilo Lätzsch sagt im «Regionaljournal», es sei zwar schade, dass der Verkehrsunterricht in der 1. Klasse gestrichen werde, dass die Polizisten über Probleme mit Handy und Internet informierten sei aber sinnvoll: «Es beeindruckt die Schülerinnen und Schüler immer viel mehr, wenn ausgewachsene Fachleute über solche Themen sprechen.»