Sollen dereinst eine halbe Million Menschen in der Stadt Zürich wohnen, kommt die Stadt nicht um eine gewisse Verdichtung herum. Darüber sind sich die Städteplaner einig, und es ist auch einer der wichtigen Punkte im regionalen Richtplan der Stadt Zürich. Das Zentrale dabei: Die Verdichtung soll «massvoll geschehen» und ins Quartier passen.
Keine neuen Prime-Tower
Hochhäuser sind deshalb für Patrick Gmür, Chef des Zürcher Amts für Städtebau, der falsche Ansatz: «Hochhäuser sind im Bau 10 - 20 Prozent teurer. Gerade für Genossenschaften, die preisgünstigen Wohnraum schaffen sollen, sind sie nicht die richtige Wahl, um Verdichtung zu schaffen.» Ein Zürich mit lauter Prime-Tower wird es also auch bei einer halben Million Einwohnern nicht geben.
Hühner und Hasen müssen weichen
Änderungen gibt es natürlich trotzdem: Bei neuen Überbauungen von bestehenden Siedlungen, so wie der Genossenschaftssiedlung «Mattenhof» in Schwamendingen, wurden neu sechsstöckige Häuser gebaut anstatt Reihenhäuschen mit grossen Gärten. Bei den wenigen, verbleibenden Einfamilienhäusern wurde der Grünraum stark verkleinert. Früher hätten die Bewohner hier sogar Nutztiere gehalten, erzählt Genossenschafter Markus Hany. «Sechs Hasen und sechs Hühner waren erlaubt, aber kein Hahn, wegen des Lärms.»
Bei den frisch Eingezogenen stösst das Konzept mehrheitlich auf Anklang, die Einkaufsmöglichkeiten direkt in der Siedlung werden geschätzt, die gute Anbindung an den Hauptbahnhof oder der «Dorfplatz» als Begegnungsort. Für Patrick Gmür ist die Siedlung deshalb ein gelungenes Beispiel dafür, wie in der Stadt Zürich in Zukunft gebaut werden kann.