Wie der «Zürcher Unterländer» berichtet, sind auf dem Grundstück in Glattfelden seit Anfang August mehrere Wohnwagen parkiert. Der Kiesplatz gehört zum Werkhof des kantonalen Amtes für Abfall, Wasser, Energie und Luft (Awel). Knapp 20 Jenische haben auf dem Areal vorübergehend eine Bleibe gefunden. Thomas Maag, Mediensprecher der kantonalen Baudirektion, betont, dass es sich um ein Provisorium handelt: «Wir müssen zuerst kantonsintern abklären, ob anderweitig Bedarf besteht für dieses Gelände. Das ist der normale Prozess.»
Der Entscheid, ob aus dem Provisorium ein Dauerstandplatz werden könnte, kann also nicht von einem Tag auf den andern gefällt werden. Dazu kommt, dass der Kanton Zürich zusammen mit den Regionen ein neues Konzept erarbeiten will. Demnach soll es einen zusätzlichen Standplatz geben im Zürcher Unterland, aber es ist noch nicht klar, wo. Thomas Maag: «Den genauen Standort evaluieren die regionalen Planungsgruppen. Das ist noch völlig offen.»
Fahrende loben den Platz
Den Schweizer Jenischen, die sich in Glattfelden aufhalten, gefalle der Platz, sagt Claude Gerzner, der Mediensprecher der «Bewegung der Schweizer Reisenden»: «Der Platz ist zentral gelegen und er bietet Wasser und Strom.» Gerzner hofft daher, dass der provisorische Platz zu einem festen Durchgangsplatz werden kann. Bis das Konzept «Fahrende Kanton Zürich» erarbeitet und umgesetzt ist, dürfte es aber noch mehrere Monate dauern. Das ärgert Claude Gerzner: «In der Stadt und im Kanton Zürich heisst es immer 'wir sind dran, wir sind dran'.»
Fahrende in der Schweiz haben zu wenig Platz. Das Problem ist seit längerem bekannt. Der Bund hat die Kantone beauftragt, mehr Platz zur Verfügung zu stellen. Im Frühling hatten Fahrende letztmals in Bern demonstriert, um auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen. Ihr Protestcamp auf der Kleinen Allmend wurde von der Polizei geräumt.